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Gesellschaft unterm Mikroskop

■ Lässt sich Glück organisieren? Am Sonntag versucht der Neurophysiologe Detlef B. Linke im Schauspielhaus eine Antwort

Die Zigarette danach, Geld, Tüten auf Stadtparkwiesen, Gesundheit, eine reiche Nachkommenschaft oder der warme Lauf eines Gewehrs – Definitionen des Glücks sind so vielfältig wie Internetangebote; die Fragestellung vielleicht so alt wie die Menschheit.

Die Neurophysiologie sieht das anders, d.h. präziser: Danach entsteht Glück durch das Ausschütten von Botenstoffen. So wie den Jogger das Ausschütten von Endorphinen erfreut, sind es beim Glücksspieler die nomen est omen Dopamine. Leider erschöpft sich aber auch dieser Zustand des „neurophysiologischen Glücks“ irgendwann, wenn die Zahl der vermehrten Botenstoffe nicht ausreicht, alle Rezeptoren zu aktivieren. Detlef Bernhard Linke, Professor für klinische Neurophysiologie und Neurochirurgische Rehabilitation beschäftigt sich mit der Frage des Haushaltens mit derartigen Glückszuständen. Den Verzicht, der damit einhergeht, sieht der studierte Mediziner, Philosoph und Kommunikationsforscher aber nicht als etwas allein Negatives: Anhand des selbstregulativen Prinzips versucht Linke Regeln eines gesellschaftlichen Zusammenlebens zu entwickeln. Ob die wohl glücklich machen? Sven Rhenius

Sonnabend, 15 Uhr, Schauspielhaus

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