: Sparen und Wachsen
■ Ab Anfang 2001 soll gemeinsame Welle des Nordwest-Radios auf Radio Bremen 2 funken
Das „Nordwest-Radio“, eine Kooperation zwischen dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) und Radio Bremen (RB), wird kommen. „Es gibt die Verabredung, dass wir das wollen“, sagte der Intendant von Radio Bremen, Heinz Glässgen. Nach seinen Vorstellungen könnte das gemeinsame Programm im ersten Quartal 2001 auf Sendung gehen. Ausgestrahlt werden soll das Nordwest-Radio auf den bisherigen Frequenzen von Radio Bremen 2. Jetzt gehe es um die konkrete Ausgestaltung des Programms mit dem Arbeitstitel „Information und Kultur Nordwest“. „Es wird ein wortintensives Radio mit starker regionaler Anbindung,“ sagte Glässgen.
Das Nordwest-Radio als Kooperation von RB und NDR wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Beide Sender wollten sich die Programmkosten teilen. Er gehe von etwa 35 festen Mitarbeitern aus, die „überwiegend von Radio Bremen kommen“. Für Radio Bremen rechnet Glässgen mit einer Einsparung von etwa zehn Millionen Mark. Die bereits existierende Kooperation mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) beim „Funkhaus Europa“ solle ausgebaut werden. Nach Abschluss der Verhandlungen stünden dafür die bisherigen Frequenzen von RB 3 zur Verfügung.
Der kleinste ARD-Sender muss durch die Änderung im Finanzausgleich der Rundfunkanstalten seinen Jahresetat von derzeit rund 190 Millionen Mark bis 2006 um etwa 50 Millionen Mark runterfahren. Dieses Ziel will Glässgen mit einem „Drei-Säulen-Modell“ schaffen. Dazu gehören die Senkung von Fixkosten, der Abbau von Planstellen durch eine Vorruhestandsregelung sowie sinkende Aufwendungen für gemeinsame ARD-Einrichtungen. Auf betriebsbedingte Kündigungen will Glässgen, „wenn es irgendwie geht“, verzichten.
Erste Erfolge sieht Glässgen in einer Vorruhestandsregelung: „Dadurch bauen wir 50 Planstellen ab und sparen 6,6 Millionen Mark Personalkosten.“ Die variablen Sachkosten wie unter anderem Telefon, Büromaterial, Energiekosten reduzierten sich von derzeit 15 Millionen Mark ab 2001 um 2,4 Millionen Mark. Durch sinkende Beiträge von Radio Bremen zu Aufwendungen für gemeinsame ARD-Einrichtungen und –aufgaben spare der Sender weitere 10,6 Millionen Mark, sagte Glässgen. Damit sinken die Kosten ab 2001 um 19,6 Millionen Mark. dpa
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