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Richter am Ball

Tennis Borussia ist mal wieder siegesgewiss. Ein Gericht soll den vom DFB verfügten Zwangsabstieg aufheben

Erwin Zacharias, Vorstandschef von Tennis Borussia und Gründer des Finanzdienstleisters Göttinger Gruppe, gab sich kämpferisch. Gestern kündigte er an, gegen den Lizenzentzug des Zweitligisten durch den Deutschen Fußballbund (DFB) zu klagen, bis hin zur Begleichung möglicher „Schadenspositionen“. Am 14. Juni wird nun das Landgericht Frankfurt am Main entscheiden, ob TeBe per einstweilige Verfügung doch in die Saison 2000/2001 starten darf.

Die Göttinger Gruppe, die den Verein zu einer Kapitalgesellschaft auf Aktien umgewandelt hat, macht sich mit der internen Firmenphilosophie Mut. Der Konzern beruft sich auf die „Querdenker-Tradition“ der „Göttinger Sieben“, jener Professoren, die vor der Revolution 1848 gegen die Obrigkeit prostestierten und den Lehrstuhl verloren. Zacharias wirft dem DFB vor, die Finanzsituation der Gesellschaft nicht beurteilen zu können. TeBe sei kein herkömmlicher Verein, sondern ein „gewerbliches Unternehmen“.

Der DFB verlangte vom Klub eine Bankbürgschaft. TeBe meint, eine 20-Millionen-Mark-Gesellschaft wie die Göttinger Gruppe brauche das nicht. Deren Kapital aber verliert sich im Geflecht des grauen Kapitalmarkts. Der DFB argwöhnte, die Göttinger könnten einen Crash erleiden, und griff dem mit Lizenzentzug vor. Bei positivem Entscheid zugunsten von TeBe droht ein langer Rechtsstreit. Zumal Zacharias nicht vor das DFB-Schiedsgericht, sondern vor eine Zivilkammer zog. MARKUS VÖLKER

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