: Rose sticht mit Nadeln
■ Arbeitskampf im öffentlichen Dienst in Hamburg ab Dienstag wahrscheinlich
„Noch kann die Notbremse gezogen werden“, sagt Wolfgang Rose. Aber dafür, daran lässt der Vorsitzende der Gewerkschaft ÖTV in Hamburg keinen Zweifel, „müssen die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen“. Sollte dies über Pfingsten nicht erfolgen, dürfte ab Dienstag im öffentlichen Dienst der Hansestadt gestreikt werden.
In der ersten Phase werde sich die ÖTV nach Roses Worten „auf Nadelstiche beschränken“, damit die BürgerInnen so wenig wie möglich direkt betroffen würden. Doch wenn das keine Wirkung zeigen sollte, „werden wir größere Geschütze auffahren müssen“.
Allerdings mussten die Gewerkschaften registrieren, dass die Streikbereitschaft ihrer Mitglieder nicht überschwänglich ist. Bei den Urabstimmungen wurde das erforderliche Quorum von bei ÖTV und bei der DAG mit 76 und 73 Prozent nur jeweils geringfügig überschritten. Die Arbeitgeberseite um SPD-Bundesinnenminister Otto Schily höhnte denn auch bereits, die traditionell der Sozialdemokratie nahestehenden Gewerkschaften seien „nur knapp an einer Schlappe vorbeigeschrammt“.
Noch nicht ganz soweit sind die Konflikte im Hamburger Einzelhandel gediehen. Am Dienstag wollen Arbeitgeber und die Gewerkschaften DAG und HBV noch einmal versuchen, einen Arbeitskampf abzuwenden. Dies sei „der letzte Einigungsversuch“, erklärten übereinstimmend beide Arbeitnehmerorganisationen. Wenn dieser scheitere, „wird es zu Streiks kommen“. smv
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