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Schmutziger Strom

Die EU-Beitrittskandidaten bringen 22 Kernkraftwerke mit in die Union, die nicht den westlichen Sicherheitsstandards entsprechen. Acht Blöcke können nicht nachgerüstet werden und sollen abgeschaltet werden. Noch sind sie alle am Netz: Vier Reaktoren im bulgarischen Kozloduj, zwei im litauischen Ignalina und zwei in Bohunice in der Slowakei.

Abgemacht ist: Litauen will einen Ignalina-Block vor 2003, den zweiten vor 2009 abschalten. Bulgarien erklärte sich gegen finanzielle Unterstützung bereit, die beiden ersten Kozloduj-Reaktoren vor 2003 vom Netz zu nehmen. Über die Zukunft der beiden anderen Blöcke will Sofia erst 2002 entscheiden. Sie sollen mindestens bis 2008 laufen. Die Slowakei sagte zu, Bohunice in den Jahren 2006 und 2008 stillzulegen. Sollte das Land früher in die EU kommen, könnte der Termin vorgezogen werden.

Besonders die slowakischen Anlagen beunruhigen die Österreicher, da sie nur 120 Kilometer von Wien entfernt sind. Doch die damalige Regierung beugte sich dem Kompromiss, den Erweiterungskommissar Verheugen ausgehandelt hat. Dabei hatte der vor seinem Amtsantritt gesagt: „Ich bin ganz strikt der Auffassung, dass in puncto Sicherheit der Kernkraftwerke nicht der geringste Kompromiss möglich ist.“

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