Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Absolute Giganten Deutschland 1999, R: Sebastian Schipper, D: Frank Giering, Florian Lukas

Der Einbruch märchenhaften Musical-Glamours in eine ansonsten eher triste Welt aus Hochhausbeton und Absturzkneipen ist in diesem Film so etwas wie die Erfüllung der Träume. Mit so viel Cahrme hat lange kein deutscher Film mehr Musicalträume und reales Leben versöhnt.“ (Der Spiegel) Schauburg

28 Tage USA 2000, R: Betty Thomas, D: Sandra Bullock, Dominic West, Viggo Mortensen, Steve Buscemi

„Zum Zwangsentzug verurteilt findet sich Gwen (Sandra Bullock) mit Schrecken in einer Reha-Klinik wieder, in der Handys verboten sind und sich die Menschen im Kreis aufstellen . Mit der Zeit kommt sie zwar ein paar Kindheitserlebnissen auf die Spur, aber so wie die schnippische Heldin gibt auch der Film seine ironische Sicht auf das therapeutische Treiben niemals auf – offenbar ist ihm seine eigene frohe Botschaft vom drogenlosen Glück selbst nicht ganz geheuer.“ (tip) CineStar, UT-Kino

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

American History X USA 1998, R: Tony Kae, D: Edward Norton, Edward Furlong

„Nachdem er zwei Schwarze umgebracht hat, landet ein amerikanischer Skinhead im Gefängnis und wandelt sich zum guten Menschen. Verständnisvoll nähert sich der Film seinem arischen Helden und feiert dabei dessen neonazistische Gewalttaten in erlesener Schwarzweiß-Fotografie und Zeitlupe.“ (tip) City

Anna und der König USA 1999, R: Andy Tennant, D: Jodie Foster, Chow an Fat

„Kein naturalistischer Ballast trübt in diesem Kostümfilm den Blick auf das exotisch siamesische Reich um 1860. Vorgeführt wird einem die Pracht nicht mit angeberischer Haltung, sondern in vornehmer Zurückhaltung. Gediegen eben. Auch die Geschichte gibt sich nicht viel anders, das hat dann ein wenig Langeweile zur Folge.“ (tip) City

Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999 R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle

Es war schon beim Roman ein kleines Wunder, wie McCourt es fertigbrachte, so präzise, bewegend und nicht beschönigend vom alltäglichen Elend zu erzählen, ohne in eine depremierende Sozialreportage abzugleiten. In Parkers Film herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Elend und einem Galgenhumor, der die dramatische Wirkung nicht etwa abschwächt, sondern ihr den entscheidenden Impuls gibt. (hip) City

Austin Powers 2 – the Spy Who Shagged Me USA 1999, R: Jay Roach, D: Mike Myers, Heather Graham / Originalfassung ohne Untertitel

„In every instance shag means exactly what you think it means.“ (Barry Norman) City

B

The Beach USA 2000, R: Danny Boyle, D: Leonardo DiCaprio, Tilda Swinton

„Die verführerischen Postkartenbilder, die vor allem Star Leonardo DiCaprio ins rechte Bild rücken, im Guten wie im Bösen, glätten Blut und Tränen und zeigen letztlich nur die „schöne neue Welt“, die heute so leicht mit der Wirklichkeit verwechselt wird.“ (epd-film) City / Gehörlosenvorstellung im Cinemaxx

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) Filmstudio, Ziegelhofkino (Ol)

Der Blaue Abend Deutschland/Japan 1979-94, R: Bernd Dehne, Toshio Matsumoto, Barbara Thiel u.a.

In der Ausstellung „Kobalt, Veilchen, Indigo“ zeigen 42 Bremer Künstler im Medienzentrum Walle Werke zum Thema „Blau“. Zur Eröffnung dieser Ausstellung zeigt das Kino 46 ein experimentelles Kurzfilmprogramm bestehend aus fünf „blauen“ Filmen.“ (Kommunalkino) Kino 46

Braveheart USA 1995, R: Mel Gibson, D: Mel Gibson, Sophie Marceau

„Gibsons brillante Idee war es, die epischen Qualitäten des schottischen Nationalmythos voll auszuspielen, und all dem einen zeitgenössischen, schwungvollen Kick zu geben. So ist „Braveheart“ auch ein explosiver Actionfilm. Man sollte ihn erst gar nicht mit dem anderen historischen Drama der Saison '95 „Rob Roy“ vergleichen, sondern mit „Stirb Langsam“.“ (New York Times) City, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Bringing out the Dead USA 1999, R: Martin Scorsese, D: Nicolas Cage, Patricia Arquette, John Goodman

„Notarztwagenfahrer Frank Pierce ist am Rande des Nervenzusammenbruchs. Geistig und körperlich völlig überlastet quälen den Lebensretter auch noch Visionen von einer in seinen Händen Verstorbenen. Martin Scorsese kehrt in die „Mean Streets“ von New York zurück. Von dort erzählt er den zunehmend surrealen Psychotrip mit Galgenhumor vom Feisten. Von seiner schwindelerregenden Inszenierung so fasziniert, vergisst er jedoch das moralische Dilemma seiner Hauptperson (Nicolas Cage mit nur einem Gesichtsausdruck) sowie die Handlung. Starke Nebendarsteller und eine skurriles Inferno voll menschlichem Abschaum säumen das Horrorkabinett.“ (film.de) Filmstudio

Die Brücke von Ambreville Frankreich 1999, R: Gérard Depardieu, D: Gérard Depardieu, Carole Bouquet

„Es ist zum Heulen. Da kommt der geplagte Ehemann nach einer Woche auf dem Bau nach Hause und muss feststellen, dass die Ehefrau seine geliebten Tomatenpflanzen vertrocknen ließ. Die Metaphorik spricht für sich. Ehefrau Mina ist dermaßen beschäftigt, ihren weltmännischen Liebhaber Matthias mit Liebe zu überschütten, dass die Ehe mit George längst verdorrt ist. Aber es wird nicht nur durch die Blume gesprochen: Auch sonst reden die drei Akteure, ohne Luft zu holen. Überraschungen gibt es bei dieser Ménage-à-trois nicht – außer der, dass Depardieu seinem Nebenbuhler keins auf die Nase gibt. Vorbei die Zeiten, da er als „Cyrano von Bergerac“ mit spitzer Zunge ein Feuerwerk der Dichtkunst und Liebesromantik beschwor und damit jeden Gegner verstummen ließ. In seiner zweiten Regiearbeit kommt Depardieu über bedeutungsschwangere Worthülsen nicht hinaus.“ (Cinema) Cinema

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Schauburg

C

Crazy Deutschland 2000, D: Hans-Christian Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schilling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler: Das Romandebüt des damals 17-jährigen Benjamin Lebert war ein Überraschungserfolg. Und auch der Film ist eine Überraschung – weil er souverän mit der Vorlage umgeht, ohne sie zu verfälschen, weil er Bilder für Stimmungen findet und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zur Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

D

Den Einen oder Keinen USA 2000, R: Kris Isacsson, D: Freddie Prinze Jr.

„Liebe auf den ersten Blick – das erleben Al und Imogen. Aber wie es sich für eine romantische Collegekomödie gehört, gibt's genügend Wendungen bis zum selbstverständlichen Happy End. Nett, süß und harmlos.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del)

Doppelmord USA 1999, R: Bruce Beresford, D: Ashley Judd, Tommy Lee Jones

„Sechs Jahre hat Libby unschuldig im Gefängnis gesessen, weil ihr Mann seine eigene Ermordung vorgetäuscht hatte. Da man für ein Verbrechen in den USA nur einmal verurteilt werden kann, kann sie nun den Gatten killen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Wenn Frauen hassen, ist eigentlich schon die Grundlage für einen soliden Thriller gegeben. Doch „Doppelmord“ bringt nicht einmal den halben Kick. Der Rachefeldzug der Witwe in spe ist so lustlos inszeniert, dass bei jeder Wendung nur die Drehbuchseiten rascheln, wo die Spannung knistern sollte.“ (TV-Spielfilm) Cinestar

Durchgeknallt USA 1999, R: James Mangold, D: Winona Ryder, Angelina Jolie

„Basierend auf Susanna Kaysens autobiografischem Roman „Girls, Interrupted“ erzählt der Film von einigen Mädchen, die Ende der sechziger Jahre in einer Anstalt für geistig Verwirrte landen. Die damalige Wirklichkeit, in der die Grenzen zwischen normalem und gestörtem Verhalten verschwammen, bleibt weitgehend außen vor. Regisseur und Drehbuchautor Mangold konzentriert sich auf das Innenleben des Sanatoriums und seiner Insassen. Dabei spielt die berückend vulgäre und laszive Angelica Jolie, die den anderen Mädchen die Wahrheit ins Gesicht schleudert, Winona Ryder locker an die Zellenwand.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

E

East is East England 1999, R: Damien O'Donnell, D: Om Puri, Linda Basset

„Und wieder eine von diesen grandios cleveren Polit-Komödien, wie sie nur die Briten basteln können. Erzählt wird die Geschichte einer pakistanisch-britischen Familie, die im Manchester der 70er Jahre lebt. Da ist Vater George, ein sturer Traditionalist und Hardcore-Muslim. Mamma Ella, seine zweite Frau, ist eine resolute Engländerin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Außerdem: die sieben Kinder zwischen Familensinn und dem Sog der Swinging Seventies. Bei aller Komik ist in diesem bewegenden Comedy-Drama jede Figur mit einem plausiblen Psychogramm ausgestattet. Selbst das Verhalten des Vaters ist zu verstehen, der auf seine einfältige Weise nur das Beste für seine Familie will, mit seiner Sturheit indes genau das Gegenteil erreicht.“ (Bremer) Cinema

Ein Date zu dritt USA 1999, R: Damon Santostefano, D: Matthew Perry, Neve Campbell

„Weil ein reicher Schmierlappen den Architekten Oscar für schwul hält, vertraut er ihm seine bildhübsche Geliebte an. Natürlich verlieben sich die beiden ineinander. Klischeehafte, aber charmante Dreieckskomödie.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar; im Cinemaxx auch Originalfassung

Eine pornografische Beziehung Belgien/Frankreich, Luxemburg 1999, R: Frédéric Fonteyne, D: Nathalie Baye, Sergi Lopez

„Spanner seien gewarnt: in diesem Film gibt's keine Pornografie zu sehen. Regisseur Frédéric Fonteyne erzählt von flüchtigen Begegnungen, aufkeimenden Gefühlen und Erinnerungen an eine nicht gelebte Liebe: Eine Kontaktanzeige in einem Sexmagazin, ein Mann und eine Frau treffen sich in einem Cafe. Man kommt schnell zur Sache. Doch dann schleicht sich plötzlich Liebe ins Spiel, leise, zurückhaltend, etwas ungelenk. Fazinierend fächert Fonteyne seine Beziehungsgeschichte auf, die sich nicht so sehr über Worte, sondern über die Blicke, die Gesten, den Ausdruck auf den Gesichtern der Figuren entfaltet. Seine Absicht liegt in der Intensität des Augenblicks – dabei wenig zu zeigen und viel zu sagen.“ (Bremer) Filmstudio

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) CinemaxX, UT-Kino, Ziegelhof-Kino (Ol)

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City, Casablanca (Ol)

Die Flintstones in Viva Rock Vegas USA 2000, R: Brian Levant, D: Michael Addy, Joan Collins

„Als wäre der Pop-Klamauk der „Flintstones“ nicht schon 1994 steinzeitlich genug gewesen, ist dieser Nachfolger, in dem Fred Feuerstein und Wilma zueinander finden, noch gröber gemeißelt. Zum Discount-Humor gibt's eine Discount-Besetzung: Der Dicke aus „Ganz oder gar nicht“ statt John Goodman und Joan Collins statt Liz Taylor. Knallig ausgestatteter Trash für kindliche Gemüter.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

Frauen unter sich USA 1999, R: Anjelica Huston, D: Marion O'Dwyer, Anjelica Huston

„Die Geschichte der unlängst verwitweten, siebenfachen Mutter Agnes Brown gestaltet sich als eine lose Ansammlung von Arme-Leute-Klischees und gutgemeinten Witzen, wobei die Freundinnen in Not natürlich besonders großherzig, die Kinder etwas struppelig und die Kredithaie unvermeidlich sind. Huston führt den Traum von einem armen, aber seligen Irland zwar schließlich ad adsurdum, aber das macht die dramaturgischen Durchhänger des Films nicht wett.“ (tip) Filmstudio

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crove, Joaquin Phoenix, Oliver Reed

„Ridley Scott („Alien“, „Blade Runner“) reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet – radikaler hätte die Neudefinition von „Ben Hur“ & Co. nicht ausfallen können. Die mitreißende Inszenierung imponiert, als hätte Oliver Stone mit High-Tech-Ausrüstung die vergangene Welt Roms mit Computeranimation zum Leben erweckt. Treffend mit Stars besetzt, fehlt dem Power-Epos nichts zum reinrassigen Kassenmagneten.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol)

Gloomy Sunday – Ein Lied von Liebe und Tod Deutschland/Ungarn 1999, R: Rolf Schübel, D: Joachim Król, Ben Becker

Bittersüße Romanze im Budapest der späten 30er Jahre über eine romantische Dreiecksgeschichte zwischen einem jüdischen Wirt, seiner schönen Kellnerin und dem Cafepianisten, der den Welthit „Gloomy Sunday“ komponierte, zu dem sich damals die jungen Romantiker zu Hunderten umbrachten. Ben Becker spielt einen bösen Nazi allzu bös, aber Joachim Król überzeugt in der Rolle des sanften Wirts. (hip) Schauburg

Good Vibrations – Sex vom anderen Stern USA 2000, R: Mike Nichols, D: Garry Shandling, Annette Benning, John Goodman

„Im Auftrag eines intergalaktischen Despoten wird ein Außerirdischer nach Phoenix entsandt, um eine Erdenfrau zu schwängern. Seine lautstarke Penisprothese steht dem Auftrag zunächst im Weg. Die pubertäre Handlung gibt die Grundlage für eine nur selten spaßige Sexklamotte ab. Zwar sind einige Gags durchaus gelungen, unterm Strich aber ist der Film lediglich die aufwendige Bebilderung eines Herrenwitzes.“ (filmdienst) UT-Kinocenter, CineStar

Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inszenierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) City

The Green Mile USA 1999, R: Frank Darabont, D: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan

„Zum dritten Mal nacheinander verfilmt Frank Darabont eine Stoff von Stephen King. So imposant, wie ihm „Die Verurteilten“ gelang, ging „The Green Mile“ daneben. Drei Stunden lang poliert er die Heiligenscheine seiner Helden.“ (Der Spiegel) City

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

Heimspiel Deutschland 1999, R: Pepe Danquart

Auf der diesjährigen Berlinale wurde dieser Dokumentarfilm über den Berliner Eishockey-Verein EHC Eisbären stürmisch gefeiert, und dies nicht nur, weil der Film dort ein Heimspiel hatte. (hip) Schauburg

Hiroshima, mon amour Frankreich/Japan 1959, R: Alain Resnais, D: Emmanuelle Riva, Eiji Okada

„Man sieht die zitternde Hand des schlafenden japanischen Liebhabers, dann, in einer ähnlichen Einstellung, wieder eine Hand, die eines deutschen Vorgängers des Japaners vor langen Jahren, während des großen Krieges. Bilder, Schlaglichter von den Straßen von Hiroshima mischen sich mit solchen aus der Stadt Nevers, wo die Frau, eine Französin, damals lebte. Der Krieg ist nah in Alain Resnais' Liebesgeschichte aus Hiroshima, doch der Film zeigt die Bombe nicht. Die Poesie der Bilder konfrontiert jene der Worte, ein schöner Film aus Hiroshima, der sprachlos macht wie die Bombe. Eine eigentümliche Strategie der Umgehung: Resnais' Bilder und Marguerite Duras' Worte erzählen nie direkt, was hinter ihnen immer mitschwingt. Der Geist des Ortes, der Atem von Hiroshima.“ (taz) Kino 46

The House on Haunted Hill USA 1999, R: William Malone, D: Geoffrey Rush, Famke Janssen

„Als ein Multi-Millionär in einem alten Haus, das einst Schauplatz grauenhafter Verbrechen war, eine Geburtstagsparty für seine Frau veranstaltet, drohen die Gäste dem mörderischen Eigenleben des Gebäudes zum Opfer zu fallen. Misslungener Gruselfilm, der vergeblich versucht, das klassische Horror-Sujet des verwunschenen Hauses mit Hilfe von Krimi-Elementen und einem parodistischen Ansatz zu modernisieren.“ (filmdienst.de) CinemaxX, Solitaire (Westerstede)

K

Kaphe Bizanz Türkei 2000, R: Gani Müjde, D: Mehmet Ali Erbil, Cem Darvan / türkische Originalfassung mit Untertiteln

„Historiengroteske um ausgesetzte Drillinge und die Thronfolge im byzantinisch-osmanischen Reich. Ein türkischer Publikumserfolg mit dem beliebten Komiker Mehmet Ali Erbil.“ (tip) UT-Kino

Keine halben Sachen USA 2000, R: Jonathan Lynn, D: Bruce Willis, Metthew Perry, Roseanna Arquette

„17 Menschenleben hat Profikiller Jimmy the Tulip auf dem Gewissen, bevor er im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms nach Kanada umgesiedelt wird. Überrascht vom Zuzug ist auch der brave Zahnarzt Oz, der durch seinen neuen Nachbarn in einen blutigen Bandenkrieg gerät. Turbulente, anspielungreiche Krimikomödie.“ (tip) CinemaxX

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewusst wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

L'Arche du Désert Algerien 1997, R: Mohamed Chouikh, D: Myriam Aouffen, Messaouda Adami / Originalfassung mit Untertiteln

„Zwangsläufig wie eine klassische Tragödie entwickelt sich eine Katastrophe. Anlass ist der Flirt zwischen einem Jungen und einem Mädchen verschiedener Ethnien. Sanddünen, Palmenhain, Dorflabyrinth und wenige karstige Außenposten setzt die Montage wie aus einem Guss zu archetypischen Schauplätzen zusammen. Authentische Darsteller, eine Pasolini-ähnliche Bildsprache, Gebärden und Rhetorik orientalischer Märchen erzählen fatal präzise ein Gleichnis auf den Krieg in algerischen Dörfern, von denen wir sonst nur Fakten und Zahlen erfahren.“ (tip) Kino 46

Das Leben, ein Pfeifen Kuba 1998, R: Fernado Pérez, D: Luis Alberto Garcia, Coralia Veloz

„Eine Fee möchte drei Menschen aus Havanna zum Glück führen. Doch am Ende wird kein Heilsversprechen eingelöst sein. Fernado Perez' metaphernreicher Film wirkt wie ein Musikstück, dessen Melodie glücklich macht, auch wenn der Text vom Unglück handelt.“ (tip) City

Das Leben ist schön Italien 1998, R: Roberto Benigni, D: Benigni, Nicolet Braschi

Benignis melancholische Clownerie und das vorzügliche Spiel aller Beteiligten machen dieses ebenso bewegende wie burleske KZ-Märchen zu einer hintergründigen Tragikomödie.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Lebenslänglich USA 1999, R: Ted Demme, D: Eddie Murphy, Martin Lawrence

„Life“ so der Originaltitel von Ted Demmes Buddy-Komödie, bedeutet tatsächlich „Lebenslänglich“: Eddie Murphy und Martin Lawrence spielen zwei schwarze Schwerenöter der Prohibitionszeit, die nach einer Pechsträne in einem Gefängnis in Mississippi landen. Das Leben zwischen verwegenen Ausbruchsplänen und häuslichen Anwandlungen hinter Gittern zeigt die schwarzen Paradekomiker als unerschöpfliche Energiequellen der Identität – sie verwandeln jede Demütigung in einen Witz.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Solitaire (Westerstede)

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert. „Magnolia“ ist eine einzige, monumentale Parallelmontage von verschiedenen Erzählsträngen: ein überschwänglich ehrgeiziger Film, der einem ins Auge springt und kein Risiko scheut. „Magnolia“ spielt im San Fernado Valley, dem globalen größten Zentrum der Entertainmentindustrie. Anderson siedelt seine Dramen in den Kreisen der Showmaster, TV-Produzenten, Wunderkinder und Fernsehgurus an, und so bietet sein Film auch eine Innensicht in diese Welt der professionellen Verführer. Ein Seminar für Möchtegerne-Machos gerät etwa dadurch aus allen Fugen, dass dem Einpeitscher in der Pause vor laufender Kamera seine Lebenslügen aufgetischt werden. Tom Cruise spielt ihn als einen durch und durch widerlichen Menschen. So gut sah man ihn bisher noch nie. (hip) Atlantis

Marlene Deutschland 1999, D: Joseph Vilsmaier, D: Katja Flint, Heino Ferch

Marlene Dietrichs Lebensgeschichte auf dem Niveau eines Lore-Romans. (hip) City, Solitaire (Westerstede)

Matrix

USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis

„Das Million Dollar Hotel in Los Angeles ist Zuflucht für Außenseiter aller Art. Als der Junkie Izzi vom Hoteldach fällt, nimmt das FBI die Ermittlungen auf. Im Mittelpunkt steht allerdings die Liebesgeschichte zwischen Tom und Elois, die im größten Elend ihr Glück finden und dabei selbst den knochenharten FBI-Mann Skinner erweichen. Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) Schauburg, Passage (Del)

Der Mondmann USA 1999, R: Milos Forman, D: Jim Carrey, Danny de Vito, Courtney Love

Der TV-Entertainer Andy Kaufmann quälte gerne sein Publikum, und schien es fast zu genießen, wenn es ihn schließlich hasste: Ihm ging es um die Intensität des erzeugten Gefühls, und ob dies nun positiv oder negativ war, war ihm egal. In „The Man on the Moon“ lernen wir einen Mann kennen, der (so Bert Brecht über Karl Valentin) „keine Witze machte, sondern ein Witz war.“ Ein faszinierender Film über einen Menschen, der buchstäblich bis ins Grab hinein versuchte, die Provokation zu einer Kunstform zu entwickeln. (hip) Atlantis

Music of the Heart USA 1999, R: Wes Craven, D: Meryl Streep, Angela Bassett, Gloria Estefan

„Ausgerechnet „die Musik toter weißer Männer“ soll die Ghetto-Kids in East Harlem auf das Leben vorbereiten? Mit Mozart, Bach und klassischen Konsorten versucht die Musiklehrerin Meryl Streep den Schülern ihres Violinenkurses Disziplin und Durchhaltevermögen beizubringen. Gegen den Widerstand von Kollegen und Eltern zieht sie ein Förderprogramm auf, das den Kindern die Liebe zur Musik vermittelt, vor allem aber ihr Selbstvertrauen stärken soll. Der steinige Weg führt nach langen Jahren in die Carnegie Hall, wo die Kids mit Virtuosen wie Itzhak Perelman und Isaac Stern ein Konzert geben. „Musik of the Heart" erzählt eine wahre Geschichte, streckenweise aber leider so sentimental, wie es schon der Titel vermuten lässt. Für Wes Craven, den Altmeister des Horrors, war es der lang ersehnte Ausbruch aus seinem angestanmmten Genre.“ (Bremer) CinemaxX, Filmstudio

O

Office Killer USA 1997, R: Cindy Sherman, D: Carol Kane, Barbara Sukowa

„Eine makabre Horrorkomödie um eine mausgraue Angestellte, die das Töten als Akt der Befreiung für sich entdeckt, ist das Regiedebüt der Avantgarde-Fotografin Cindy Sherman. Verstörend und faszinierend, wie ihre Bilder.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Os Mutantes (Kinder der Nacht) Portugal/Frankreich 1998, R: Teresa Villaverde, D: Ana Moreira, Alexandre Pinto / Originalfassung mit Untertiteln

„Die drei Jugendlichen Andreia, Pedro und Ricardo akzeptieren die Verhältnisse nicht, wie sie sind. Sie gehören nicht dazu, und sie unterwerfen sich nicht. Eine ungezügelte Energie treibt sie an. Ein Verlangen nach Veränderung, die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Der jungen portugiesischen Filmemacherin Teresa Villaverde gelang mit diesem Film ein eindringliches Portrait junger Menschen auf der Suche – nicht nur in Portugal.“ (Kommunalkino) Kino 46

P

Picture of Light Kanada/Schweiz 1995, R: Peter Mettler

„Das Nordlicht (Aurora borealis) kennen die meisten Menschen nur aus dem Fernsehen. Was ist es nun aber wirklich? Eine mystische Offenbarung? Oder doch einfach nur elektromagnetische Ströme? „Picture of Light“ von Peter Mettler beleuchtet dokumentarisch die Spannung zwischen Natur und Technik, Wissenschaft und Mythos in einem atmosphärisch dichten Film, den man sich am besten in der melancholisch-ausgeglichenen Stimmung nach einer durchzechten Nacht anguckt. Ein echter Chill-out-Film.“ (taz) Kino 46

Pippi Langstrumpf in der Südsee Deutschland/Schweden/Kanada 1999, R: Paul Riley

„Nach dem Kinoerfolg des ersten Zeichentrickfilmabenteuers der wohl bekanntesten Figur von Astrid Lindgren schickt Co-Produzent Michael Schaalk („Käpt'n Blaubär“) unsere rothaarige Heldin Richtung Taka-Tuka-Land.“ (TV-Spielfilm) City

Pokémon – Der Film Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama

„Einer Welt, in der Menschen und Pokémon, putzige Fabelwesen, friedlich miteinander leben, droht die Vernichtung durch ein mittels Gen-Manipulation künstlich hergestelltes Pokémon, das seine unbesiegbaren Kräfte erst beherrscht, als es erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man friedlich und schöpferisch umzugehen hat. Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrick-Abenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar, UT-Kino

R

Romance Frankreich 1998, R: Catharine Breillat, D: Caroline Ducey, Dagamore Stevéverin, Rocco Siffredi

„Dass der eregierte Penis des Porno-Mimen Siffedi zu sehen ist, macht den Film nicht zum Porno, er stellt allenfalls einen Tabubruch dar. „Romance“ ist ein weiblich-vergeistigter Blick auf die Liebe ohne Liebe, ohne Romantik, ohne Umschweife. Die Männer erfüllen nur einen Zweck, Frau ist komplex, kein Objekt, kein Opfer. Man muss die Theorien, deren Vermittlung Breillat wichtiger scheint als eine spannende Inszenierung, oder die extremen gynäkologischen Bilder nicht gutheißen, um den Film interessant zu finden. Aber man muss wohl zumindest eine feminine Seite besitzen, um ihn zu verstehen oder zu mögen.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

Romeo Must Die USA 2000, R: Andrzey Bartkowiak, D: Jet Li, Aaliyah

„Modische Actionware in zeitgemäßem Hochglanzlook, die sehr auf zeitgemäße Unterhaltung zugeschnitten ist. Kung-Fu-Düse Jet Li legt bei seinen Verrenkungskünsten den turbulenten Jackie-Chan-Gang ein. Bahn frei also für Humor und originelle Action ohne sonderlichen Tiefgang. Wegen der schwachen Handlung ist der flotte Spaß gleich nach dem Kinobesuch bereits wieder vergessen.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Ut-Kino, Gloria (Del)

Rosie Belgien 1998, R: Patrice Toye, D: Aranka coppens, Dirk Roofthooft

„Die Geschwister Irene und Michael sind Gefangene ihrer Vergangenheit, unfähig, sich voneinander zu lösen. Das wird klar, als sich der Bruder plötzlich bei Irene einnistet, die mit Tochter Rosie in einem tristen Vorort von Antwerpen lebt. Als der Eindringling die neue Liebe der Mutter gefährdet, muß die 13-Jährige den gordischen Knoten lösen. Schwerer Stoff, durch den kein Lichtstrahl dringt. Sensible, gut beobachtete Achterbahnfahrt in psychologische Untiefen.“ (tip) Schauburg

S

Schnee, der auf Zedern fällt USA 1999, R: Scott Hicks, D: Ethan Hawke, Youki Kudoh

„Halbgare Literaturverfilmung, die einmal mehr versucht, dem Politischen mit dem banalen Privaten beizukommen, das heißt hier mit der Geschichte von Ishmael und Hatsiue, die durch die Weltläufe tragisch entzweit werden.“ (tip) City

Schwarze Katze, weißer Kater Deutschland 1998, R: Emir Kusturica, D: Bajram Severdzan

„Einen Spaß wollte Emir Kusturica sich und seinen Zuschauern machen, und so ist hier alles ohne tiefschürfende Aussage auf die Lacher und pittoresken Details angelegt. Strenge Kritiker werfen ihm dies natürlich auch ganz schnell vor, aber warum soll er nicht mal mit all seinem filmischen Können und der Liebe zu grotesken Figuren, die ihn schon immer auszeichnete, einen Zigeunerschwank inszenieren? (hip) City

Scream 1 & 2 & 3 USA USA 1995/97/99, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquette

Bis man zum neusten Teenieschocker von Wes Craven gekommen ist, hat man sich bei diesem Dreierpack sicher schon heiser geschrien, aber gerade das ist dann wohl besonders cool. (hip) CineStar / Teile 2 & 3: Cinemaxx, Lichtspielhaus (Del), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

The Sixth Sense USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette

„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen.“ (tip) City

Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Christina Ricci

„Der exzentrische Tim Burton hat sich diesmal der knapp 200 Jhre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verarbeitet.“ (tip) City

Smoke Signals USa 1998, R: Chris Eyre, D: Adam Beach, Evan Adams, Tantoo Cardinal / Originalfassung mit Untertiteln

„Zwei sehr unterschiedliche Jugendliche aus einem Indianer-Reservat in Idaho machen sich auf eine Reise nach Arizona, um die sterblichen Überreste des Vaters von einem der beiden in die Heimat zu holen. Klassisches Road Movie, das von einer authentischen Atmosphäre getragen wird und unaufdringlich die Frage thematisiert, ob Schuld vergeben werden kann. Wie entspannt die Filmemacher dabei mit ihrer indianischen Herkunft umgehen, spricht von großer Souveränität und macht Hoffnung auf große Potenzen eines indianischen Kinos. Auch die Spielfreude der Darsteller trägt zum positiven Gesamteindruck des Films bei.“ (filmdienst) Kino 46

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) Schauburg

Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

Stein/Licht Deutschland 1993, R: Rüdiger Neumann

43 Minuten langer Film über das Polarlicht. Kino 46

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Sumurun Deutschland 1920, R: Ernst Lubitsch, D: Pola Negri, Harry Liedtke, Ernst Lubitsch / Stummfilm mit Klavierbegleitung

„In „Sumurun“ spielt Lubitsch den Gaukler Yeggar. Er ist bucklig, Direktor eines Wandertheaters und liebt die schöne Tänzerin seiner Show (die Negri). Doch die weist ihn immer ab, sie ist die Geliebte des reichen Sultans (Geld), liebt aber ihrerseits dessen Sohn (Herz). Die Premiere im Berliner Zoo-Palast endete in Begeisterungsstürmen: Hary Liedtke und die Negri bekamen einen Vorhang nach dem anderen – aber alles schrie nach Lubitsch. Der war völlig verstört – „Hat denn niemand gesehen, wie schlecht ich war?“ In dem Sturm von Applaus schwor er sich, niemals mehr als Schauspieler auf der Leinwand aufzutreten.“ (Katalog der Lubitsch-Retrospektive, Berlin) Kino 46

T

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthoy Mighella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum noch einmal zu sehen bekommen. Der Film basiert auf Patricia Highsmiths Geschichte, die eine Reihe von Romanen mit dem Helden Ripley auslöste: einem Mann, der heilos böse ist, aber zugleich auch charmant und intelligent.“ (Roger Ebert) City

Tatis Schützenfest Frankreich 1947, R: Jacques Tati, D: Jacques Tati

„Der staksige Dorfbriefträger François wird durch Filmberichte dazu verführt, „amerkanische Zustände“ in seinen Zustellungbereich zu bringen. Das kleine Dorf in seiner französischen Gemütlichkeit, das sich auf eine Kirmes mit Schützenfest vorbereitet, schaut belustigt dem guten Mann zu. Jacques Tati hat mit dieser unendlich liebevollen Dorfchronik voller witziger Beobachtungen ein zärtliches Meisterwerk geschaffen.“ (Lexikon des internationalen Films) CinemaxX

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: Jun Falkenstein

„A.A. Milnes Bücher über Winnie Puuh, seinen Gefährten Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald verkauften sich seit 1926 in mehr als 30 Ländern über 45 Millionen Mal. 1966 machte Disney den gelben Bären erstmals zum Kinostar und schickt ihn nun, 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer, zurück auf die Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol)

Toy Story II USA 1999, R: John Lassetter

Dem Regisseur John Lasseter gelang hier eine fantastische Mischung aus prächtigen Details und computeranimierten Charakteren mit bemerkenswert lebendig wirkenden Bewegungen. Dazu adierte er eine tolle Geschichte voller Aktion und unbeschwertem Humor, der diesen Film von allen anderen computeranimieten Spielfilmen absetzt.“ (Roger Ebert) City

Tuvalu Deutschland 1999, R: Veit Helmer, Chulpan Hamatova, Philippe Clay

„In einem surreal anmutenden Niemandsland ist ein heruntergekommenes altes Bad die bedrohte Heimstatt einiger Menschen geworden, die dem Zerfall des Gebäudes, aber auch der Gewissenlosigkeit ihrer korrupten Widersacher Einfallsreichtum und utopische Tatkraft entgegen setzten. Ein detailverliebter, fantasiereicher Bilderkosmos, gespeist aus zahlreichen Wurzeln der Filmgeschichte. Konzipiert als turbulent-poetisches Traumgespinst, wird das moderne Märchen fast ohne Worte erzählt und bereichtert durch skurrile Figuren, bizarre Dekors und eine auch in der Farbgebung faszinierende Bildgestaltung, was den Film zu einem Augen- und Ohrenschmaus macht.“ (filmdienst) Schauburg, Casablanca (Ol)

U

Die Unberührbare Deutschland 1999, R: Oskar Roehler, D: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmin Tabatabai

„Mit dem Fall der Mauer bricht für die Münchner Schriftstellerin Hanna Falders eine Welt zusammen. In ihren Büchern tritt sie für die Werte des Sozialismus ein, in der Realität shoppt sie bei Dior. Hanna macht sich auf den Weg nach Berlin. Sie ist eine Getriebene, alkohol- und tablettensüchtig, monomanisch – und dennoch eine Frau, die man auf Anhieb liebt und versteht. Ein Film, in dessen stilisierten Schwarzweiß-Einstellungen Einsamkeit und Verzweiflung zu abstrakten Bildern unendlicher (Sehn-)Sucht gerinnen, und der gleichzeitig ganz hart am Leben balanciert. Die Autorin Gisela Elsner, das Vorbild für Hanna Flanders, war Oscar Roehlers Mutter.“ (tip) Gondel

V

Verlorene Liebesmüh Großbritannien 1999, R: Kenneth Branagh, D: Alicia Silverstone, Matthew Lillar, Kenneth Branagh

Dies ist alles andere als große Filmkunst, aber unter dem Strich hat Branagh es dennoch geschafft, wieder einen Shakespeare auf seiner Liste als durchaus gelungenen Film abzuhaken. (hip) Atlantis

W

Wege in die Nacht Deutschland 1999, R: Andreas Kleinert, D: Hilmar Thate, Cornelia Schmaus

„Kleinert schwelt im Scheitern und beschreibt den Weg eines Mannes in die Isolation: ein schweres Thema, ein sehr (ost?) deutsches Thema, aufdringlich bedeutungsvoll mit plakativen Aufnahmen von zerfallenen, düsteren Fabrikanlagen illustiert. (epd-film) Schauburg

Wickie und die starken Männer Japan 1973, R: Zuiyo

„Wickie, der kleine Sohn eines rauflustigen Wikingers, fährt mit seinem Vater und einer Piratenhorde über die Meere. Sie rauben und plündern zwar, aber sozusagen nur als Mundraub. Als der gewitzte Wickie dem Vater und seiner Mannschaft häufiger durch gute Ideen aus der Klemme hilft, wird er als ganzer Mann in die Horde aufgenommen. Mit Popmusik und Volksliedern unterlegter japanischer Zeichentrickfilm.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46