: Christopher-Street-Day in Oldenburg
Oldenburg – In Oldenburg haben am Samstag Homosexuelle beider Geschlechter gegen sexuelle Diskriminierung und für die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften demonstriert. An einem Umzug durch das Stadtzentrum und an einer Kundgebung beteiligten sich nach den Schätzungen der Polizei rund 12.000 Menschen, darunter die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags, Brigitte Litfin und die deutsche EU-Kommissarin Michaele Schreyer (beide Grün).
Schreyer ist amtierende Grünkohlkönigin der Stadt Oldenburg. Sie trug sich am Samstag bei einem offiziellen Antrittsbesuch auch in das Goldene Buch der Stadt ein.
Litfin sagte bei der Kundgebung, auch im Niedersächsischen Landtag gebe es Schwule und Lesben. Sie trauten sich nur nicht, ihre sexuelle Neigung zu offenbaren. Schreyer sagte, mit der von Rot-Grün im Bundestag beabsichtigten Verabschiedung eines Lebenspartnerschaftsgesetzes werde Deutschland in dieser Frage „die Nase vorn haben“. Die Bundesrepublik folge damit den Richtlinien der Europäischen Union gegen die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Geschlechts oder wegen sexueller Neigungen. Mit dem Partnerschaftsgesetz müssten zugleich rund 100 Einzelgesetze geändert werden. Das zeige die tiefe Verankerung der Sexualität in der Gesellschaft, meinte Schreyer.
Die Oldenburger Parade nach dem Vorbild des nordamerikanischen „Christopher-Street-Days“ war die größte öffentliche Selbstdarstellung Homosexueller in Nordwest-Deutschland. Erstmals war am Samstag auch das Oldenburger Rathaus mit der Regenbogenfahne der Schwulen- und Lesbenbewegung beflaggt.
taz/dpa/Foto: Michael Jungblut
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