: Im Nest gelandet
Statt Krankenzimmer: Hotel Storchennest für die Tage nach der Geburt ■ Von Berit Langeneck
Björn-Ole ist einer der ersten Neugeborenen, der im „Storchennest“ gelandet ist. Seit Ende Mai existiert das Hotel neben dem Geburtszentrum des Allgemeinen Krankenhauses Altona und wurde gestern offiziell eröffnet. Die sechs Appartements, ehemalige Personalwohnungen, wurden für rund 500.000 Mark umgebaut. Dort können Mütter und Väter nach der Geburt zusammen mit ihrem Kind die ersten Tage des Familienlebens genießen. Ohne Krankenzimmer und Besuchszeiten.
Die etwa 30 Quadratmeter großen Zimmer sind mit Doppel- und Kinderbett ausgestattet, haben eine Wickel- und Küchenecke und ein eigenes Badezimmer. In der Tagespauschale von 230 Mark, die einige Privatkrankenkassen übernehmen, ist außerdem die Verpflegung enthalten. Professor Volker Lehmann, leitender Arzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe meint dazu: „Wenn die Geburt vorbei ist, möchten wir den Müttern einen gewissen Komfort bieten und gleichzeitig die nötige medizinische Betreuung gewährleisten.“ Wie auf einer normalen Wochenstation kommen zweimal am Tag der Arzt und die Kinderkrankenschwestern zu den Wöchnerinnen. Sollten Probleme auftauchen, ist Fachpersonal rund um die Uhr über die Rufanlage erreichbar, die Nähe zum Geburtszentrum gewährleistet im Notfall eine schnelle notfallmäßige Versorgung.
In dieses komfortable Wochenbett kämen allerdings nur Frauen und Kinder, die nach der Geburt keine Risikofaktoren aufwiesen und eine gewisse Selbstverantwortung hätten, so Volker Lehmann.
Björn-Ole merkt von alledem natürlich nichts. Aber seine Mutter genießt noch ihre Ruhe vor dem Sturm des Alltags.
Informationen zum Hotel Storchennest gibt es beim AK Altona unter Tel.: 88221694
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen