: Lehrer streiken und streiten
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stellt sich darauf ein, ein Ordnungsgeld von 50.000 Mark zu zahlen, weil sie nicht plant, den Lehrerstreik am 6. Juli abzusagen. „Der Zug rollt, wir können ihn nicht mehr anhalten“, sagte Hamburgs GEW-Vorsitzende Anna Ammonn.
Die Gewerkschaft sieht außerdem eine Klagewelle auf die Stadt Hamburg zukommen. Zur Zeit würden etwa 250 junge Lehrer, die momentan gezwungenermaßen Teilzeit arbeiteten, auf ganze Stellen klagen. Dabei berufen sie sich auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (taz hamburg berichtete).
Die Eilverfahren müsste das Gericht noch vor den Sommerferien entscheiden. „Ein Chaos für die Personalplanung an den Schulen“, sagt Ammonn. Teilzeitlehrer arbeiten dreiviertel der vollen Stundenzahl und verdienen im Monat 500 bis 600 Mark weniger. „Trotzdem wären schätzungsweise 30 bis 40 Prozent der jungen Lehrer dazu bereit“, sagt Jörg Dresbach von der jungen GEW.
Aber weil Schulsenatorin Ute Pape Verhandlungen zwischen Schulbehörde und GEW damit abgebrochen hätte, dass sie erklärte, die Stadt bleibe bei der Zwangsteilzeit, würden jetzt vielleicht auch die restlichen der insgesamt 1000 betroffenen Lehrer klagen. san
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