piwik no script img

Strieders Paket

Christine Bergmann und Annette Fugmann-Heesing treten nur mit Parteichef Strieder für Vizevorsitz an

„Wir sind ein Team.“ Das war der Kern der Botschaft, die SPD-Parteichef Peter Strieder gestern rüberbringen wollte. Strieder, der beim Landesparteitag am 15. Juli um sein Amt kämpfen muss, holte gestern Familienministerin Christine Bergmann und die frühere Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing an seine Seite. Die beiden starken Frauen der Berliner Sozialdemokratie, die Strieder als stellvertretende Landesvorsitzende vorgeschlagen hat, erklärten denn auch, dass sie nur im Falle der Wahl Strieders als Vize zur Verfügung stehen.

Auch der 30-jährige Sven Vollrath, den Strieder für einen der vier Vizeposten auserkoren hat, zeigte sich loyal: „Ich nehme den Teamgedanken von Peter Strieder ernst. Ein anderes Team ist nicht vorgestellt worden.“ Allein der Parteilinke Thomas Gaudszun, der als Landeskassierer nominiert ist, wollte seine Entscheidung „vom Verlauf des Parteitags“ abhängig machen.

Der fünfte Mann im Strieder-Team fehlte gestern jedoch: Der Gewerkschafter Hermann Borghorst, der vor zwei Wochen überraschend seine Kandidatur gegen Strieder angemeldet hatte. Borghorst setzt jetzt alles auf eine Karte und will auf eine Kandidatur als Stellvertreter verzichten. Doch Strieder wollte gestern seine oft bezweifelte Integrationsfähigkeit unter Beweis stellen. Er betonte, dass Borghorst noch immer seinem Team angehöre. „Ich werde ihn bitten, seine Entscheidung zu überdenken.“

Strieder will auch die einbinden, die bei der Wahl zur Parteiführung unterliegen: „Mir ist daran gelegen, dass auch die mitarbeiten, die nicht in den Landesvorstand gewählt werden.“ Sein neues Motto: „Geschlossenheit durch Konsens.“

Strieder rief die SPD zu einer neuen politischen Kultur auf, die Erfolge betont. Auf die Frage, ob er als Senator zurücktreten wolle, wenn er nicht als Parteichef wiedergewählt werde, antwortete Strieder geschickt: „Wir wollen die SPD führen und ihr nicht drohen.“ WIN

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen