unterm strich:
Das Gelände des ehemaligen Stammlagers im Frauen-KZ Ravensbrück geht in den Besitz der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten über. Das Land hat der Stiftung knapp 90.000 Quadratmeter des früheren Stammlagers sowie rund 13.500 Quadratmeter der einstigen SS-Wohnsiedlung unentgeltlich übertragen, so eine Mitteilung des Finanzministeriums in Potsdam. Die offizielle Übergabe erfolgt nächste Woche. „Damit sind erstmals zentrale Teile des ehemaligen Häftlingslagers und des Industriehofes im Besitz der Stiftung“, sagte der Sprecher der Stiftung, Horst Seferens, der dpa. Er kündigte an, dass diese Bereiche, zu denen unter anderem die „Schneiderei“ gehört, in der weibliche Inhaftierte Zwangsarbeit leisten mussten, nächstes Jahr der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden.
Außerdem hat das Land Brandenburg neun ehemalige SS-Wohnhäuser auf einem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück dem Deutschen Jugendherbergswerk Brandenburg übertragen. Dort soll voraussichtlich ab Herbst eine internationale Jugendbegegnungsstätte entstehen. Im KZ-Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel waren zwischen 1939 und 1945 rund 133.000 Frauen und Kinder sowie etwa 20.000 Männer inhaftiert. Zehntausende kamen hier während der NS-Diktatur ums Leben.
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