: Stecker raus
■ Haushalte verschenken 150 Mark im Jahr durch heimliche Stromfresser
Der Umweltsenator hat es ges-tern einer Zweier-WG gezeigt: 100 bis 150 Mark im Jahr jagen die beiden jungen Männer einfach so durch die Steckdose, entweder weil ihr Computer, ihre Lade-Stationen und Satelliten-Receiver im stand-by-Betrieb liefen oder weil jene gar nicht abgeschaltet werden können. Mit einer Plakat-Aktion, die heute beginnt, will Alexander Porschke (GAL) auf das Problem aufmerksam machen.
„Wir werden unsere Klimaschutz-Ziele nicht erreichen, wenn wir derart ineffizient mit Strom umgehen, wie dies in den stand-by- und Leerlauf-Verlusten zum Ausdruck kommt“, warnte der Senator. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes würden bundesweit jährlich 14 Milliarden Kilowattstunden Strom auf diese Weise verpulvert. Die Fortschritte im Klimaschutz bei der Industrie, beim Staat und beim Heizen würden vom steigenden Stromverbrauch der privaten Haushalte und durch den Kohlendioxid-Ausstoß des Straßenverkehrs zunichte gemacht.
Heimlichen Stromfressern lässt sich mit Messgeräten der HEW oder der Verbraucherzentrale auf die Spur kommen. Schaltbare Ste-ckerleisten können ihnen die Zähne ziehen und viele stand-by-Geräte auf einmal abstellen. Wer Elektro-Geräte neu kauft, kann sich am Label der Group for efficient appliances orientieren, einer Organisation verschiedener europäischer Länder, die für die 25 sparsamsten Geräte einer Produkte-Gruppe rote „energy“-Aufkleber vergibt. Schließlich sollte jeder Verkäufer gelöchert werden, ob ein Gerät auch wirklich ganz abzuschalten ist. Gernot Knödler
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