: absurdität, revolte, engagement – comicreise hin zu den büchern von albert camus
Sieht wie Humphrey Bogart aus, oder? Trenchcoat, verschmitztes Lächeln, diese gewisse Coolness im Blick. Doch hat sich der Schauspieler wohl nie in Gedanken ausgemalt, wie es wäre, es Jean-Paul Sartre in einem Boxkampf mal so richtig zu zeigen. Albert Camus hat sich das schon, nachdem Sartre in einem berühmten polemischen Brief Camus’ Essay „Der Mensch in der Revolte“ verriss nämlich. Um Camus handelt es sich hier auch: Albert Camus, Schriftsteller, Publizist, Essayist, Vorzeigeexistenzialist und Nobelpreisträger, geb. 7. 11. 1943 im damals französischen Algerien, gest. 4. 1. 1960 bei einem Autounfall südlich von Paris. David Zane Mairowitz hat einen Einführungstext in sein Leben & das Werk geschrieben, der Cartoonist Alain Korkos hat die darin geschilderten Szenen in viele, viele Bilder übersetzt, Uli Aumüller hat das Ganze ins Deutsche übersetzt, und herausgekommen ist dieser Überblick („Camus kurz und knapp“, 180 Seiten) beim Verlag Zweitausendeins, wo man ihn auch beziehen kann: eine knappe Bilderbogenreise in die Zeit, als noch niemand bei dem Begriff der engagierten Literatur lächelte; ein ernster Comic über schwere Themen wie Pest und Revolte, Absurdität und Kolonialismus, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Und natürlich mal wieder ein schöner Anlass, Camus zu lesen. drk
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