piwik no script img

Mit Emil auf Reisen

Einen Internetauftritt besonderer Art zum Thema Reisemedizin leisten sich die Universitäten von Zürich und Genf gemeinsam mit dem schweizerischen Tropeninstitut unter „www.safetravel.ch“. Die Sprache lässt manchmal an einen bekannten Schweizer Kabarettisten denken. Die Ratschläge sind kurz und von unfreiwilliger Komik. Zum Vorlesen sollte sich „Safetravel“ einen virtuellen „Emil“ leisten. Überzeugend allerdings ist, dass „Savetravel“ – anders als vergleichbare Internetangebote –auch die Gesundheit nach der Rückkehr zum Thema macht. Ebenfalls gelungen ist die Rubrik „Aktualitäten“, in der mit einem schnellen Blick auch die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation der verschiedenen Reiseländer eingesehen werden kann. Zur Kür einer jeden reisemedizinischen Webadresse gehören Übersichtskarten, kombiniert mit der Suchmaschine für Reiseziele, über die man Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen und erforderlichen Impfungen erhält. Auch „Safetravel“ bietet eine solche Hilfe unter der Rubrik „Reiseziel“. Merkwürdigerweise sucht man bei der bekanntesten Risikokrankheit Reisender, „Malaria“, vergeblich nach solchen Hintergrundinfos. Leider ist auch wenig über die angebotenen Impfstoffe und deren teilweise immensen Kosten zu erfahren. Und dass zu den sexuell übertragbaren Krankheiten längst nicht nur das HIV gehört, müsste sich eigentlich auch in Schweiz herumgesprochen haben. Warum beim Themenbereich „Übertragung“ nur das HI-Virus zählt und Hepatitis B oder Kondylome völlig unerwähnt bleiben, ist bei der Sachkompetenz der Autoren unklar. Emil Safetravels Rat: „Tragen Sie also im Ausgang immer Kondome auf sich!“ EKKEHARD JÄNICKE

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen