: neue beschlüsse
Zugangssperren
Die Große Koalition will am Donnerstag im Abgeordnetenhaus die Einführung eines so genannten geschlossenen Systems in der U-Bahn beschließen. Angesichts des U-Bahn-Brandes ist der Bau der automatischen Zugangssperren gestern auf scharfe Kritik bei Opposition und Verkehrsverbänden gestoßen. „Jeder U-Bahn- Eingang ist ein potenzieller Fluchtweg, der durch nichts versperrt werden darf“, sagte ein Sprecher des Fahrgastverbandes IGEB. Wäre der Bahnhof versperrt gewesen, wäre zudem die Feuerwehr nicht so schnell zum Brandherd vorgedrungen. Der SPD-Verkehrsexperte Christian Gaebler vertrat hingegen die Ansicht, dass sich die Zugangsperren im Notfall automatisch öffnen würden. Der Nadelöhr-Effekt bliebe dennoch, betonte der IGEB-Sprecher. „Ein Feuerwehrmann in Ausrüstung passt da nicht durch.“ PDS und Grüne forderten, auf die Zugangssperren zu verzichten. Berlin sei aufgrund der vielen engen U-Bahn-Ausgänge ohnehin denkbar ungeeignet. Nicht auszumalen sei, was passiere, wenn 300 in Panik geratene Menschen durch drei Drehkreuze müssten.
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