piwik no script img

Rechtsstaat ade?

Betr.: „Historiker: Totalschaden“ und „Neuer Streit um Historiker Nolte“, taz vom 21.6. 2000

Die begangenen Verbrechen im Namen der KPdSU, furchtbare Zustände im Archipel Gulag, böse Bolschewisten, roter Terror u.ä. sind also der wahre Grund, warum Hitler, Himmler und Konsorten, fast die ganze deutsche Elite herauf und hinunter bis zum Arbeiter/in am Leichenmassenverbrennungsofen so gründlich und perfekt gearbeitet haben, damit in Europa und auf der Welt alle Nichtarier, wie zum Beispiel Juden, Zigeuner, Homos, Freidenker, Behinderte, Zwangsarbeiter, erst ausgeraubt und dann ausgerottet werden mussten. So in etwa will uns Ernst Nolte, Preisträger der nationalkonservativen „Deutschland-Stiftung“ mal wieder durch die Blume vermitteln, was wir alles beim Stichwort NS-Verbrechen bedenken sollten und uns den Holocaust erklären. Ein ausgewachsener Direktor des „Instituts für Zeitgeschichte“, ein Herr Horst Möller, versucht als Laudator, uns an einer solchen Person das hohe Gut der Meinungsfreiheit beizubringen. Für wie blöd halten diese Leute zum Beispiel eine in der BRD lebende Hausfrau? Die Stiftung genießt die üblichen Steuervorteile, das Institut für Zeitgeschichte bekommt hin und wieder auch staatliche Förderung. Wann schreitet der Rechtsstaat hier ein und schickt zum Beispiel den Institutsleiter schon mal an einen Arbeitsplatz, wo er weniger Unheil anrichten kann? Ingrid Franke

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen