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Hoch hinaus

■ Flughafen vom Senat nach kontroverser Debatte zu 49 Prozent verkauft

Der Start verzögerte sich, auf Flughäfen nichts Unübliches, um eindreiviertel Stunden. Die Landung aber war weich. 49 Prozent der Flughafen Hamburg GmbH (FHG) und damit des Fuhlsbüttler Airports werden „zu einem höchst attraktiven Preis“ verkauft, verkündete Bürgermeister Ortwin Runde (SPD), als er solchermaßen verspätet gestern im Rathaus vor die Presse trat. Ein Konsortium aus dem Essener Baukonzern Hochtief, Mitgesellschafter an den Flughäfen Düsseldorf und Athen, und Aer Rianta, Betreiber dreier Flughäfen in Irland, hatte am Vormittag in der Senatssitzung für 735 Millionen Mark den Zuschlag erhalten.

Für die Verzögerung war nach taz-Informationen der grüne Koalitionspartner verantwortlich. Die Zweite Bürgermeisterin Krista Sager hatte als GAL-Wortführerin darauf gepocht, in dem Verkaufsvertrag „die auch künftige Stadtverträglichkeit“ des Flughafenbetriebs festzuklopfen. Das müsse vor allem für Lärm- und Schad-stoffemissionen gelten. Nach kontroverser Debatte, die für die Sozialdemokraten völlig überraschend kam, wurden schließlich die im rot-grünen Koalitionsvertrag festgelegten Auflagen bekräftigt. „Es ist bald Wahljahr“, seufzte ein genervter Roter, „da werden solche Profilierungsversuche der Grünen wohl noch häufiger werden.“

Durch den gestrigen Deal ändert sich für Hamburg kurzfristig gar nichts. Hochtief und Aer Rianta erwerben gemeinsam zunächst jene 36 Prozent der FHG-Anteile, welche die Stadt treuhänderisch für den Bund und Schleswig-Holstein verwaltet. Dadurch fließen zu-nnächst 390 Millionen Mark ans Bundesfinanzministerium und 150 Millionen in die leeren Kassen des Nachbarlandes. In zwei weiteren Stufen kann das Konsortium bis 2007 vier und neun Prozent der Hamburger Anteile für zusammen 195 Millionen Mark hinzukaufen, um auf 49 Prozent zu kommen. Mehrheitseigner mit 51 Prozent bleibt in jedem Fall die Hansestadt.

Das sei, findet Runde, „eine strategische Zusammenarbeit“, um „die Ertragskraft des Flughafens zu stärken“. Die Hoffnungen fliegen noch höher. Schon bald könnte „der Luftfahrtstandort Hamburg“ mit Hilfe des neuen Partners aus der Europaliga in die erste Reihe der Interkontinental-Airports aufsteigen. Sven-Michael Veit

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