Die Expo wird geholfen

Alles wird gut auf der Hannover-Weltausstellung: Eine neue Werbekampagne mit Verona Feldbusch und Peter Ustinov soll Besucherzahlen hoch treiben. Die Bahn reduziert Expozüge

HANNOVER taz ■ Der Spaßfaktor in Gestalt von Verona Feldbusch soll jetzt die Weltausstellung in Hannover aus der Besucherkrise holen. Die Expo GmbH stellte gestern in Hannover die Spots ihrer neuen Werbekampagne vor, in dem die einstige Peep-Moderatorin zusammen mit dem Weltstar Sir Peter Ustinov knapp einminütige Sketche auf dem Weltausstellungsgelände darbietet. Die 50 Millionen Mark teure Kampagne soll in Form von insgesamt 3.000 Fernsehwerbespots ab Montag neun Wochen auf allen Kanälen laufen. Zudem werden am Dienstag Anzeigen in den Tageszeitungen und in der Woche darauf auch noch in Illustrierten geschaltet. Von der neuen Kampagne, in der sich Feldbusch gewohnt tölpelhaft selbst inszeniert, erwartet Expo-Geschäftsführer Reinhard Volk allerdings keine Wunder, will aber bewußt „den Spaßfaktor in den Mittelpunkt stellen“.

Volk räumte gestern erneut Fehler bei der Vorbereitung der Weltausstellung ein. Das Defizit der Weltausstellung sei nicht mehr bei den eingeplanten 400 Millionen Mark zu halten, sagte Volk. Der Besucherpegel stand in der siebten Weltausstellungswoche auf 611.000. Damit besuchten in der vergangenen Woche im Schnitt 87.000 zahlenden Gäste die Expo. Für das nun aufgegebene Ziel von 40 Millionen Gästen wären täglich 261.000 Besucher nötig gewesen.

Die Deutsche Bahn hat Konsequenzen aus den Besucherzahlen gezogen und das Angebot an Sonderzügen zur Weltausstellung drastisch gekürzt. „Wir mussten reagieren und haben 40 Prozent der Plätze in den Waggons gestrichen“, sagte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am Freitag. Zur Expo setzte die Bahn täglich rund 70 Sonderzüge ein.

Vielleicht wird alles besser, wenn ER kommt: Man munkelt, Máximo Líder Fidel Castro komme überraschend auf die Expo.

JÜRGEN VOGES

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