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Krach mit Kassen

Charité geht wegen unbezahlter Rechnungen auf Konfrontation mit AOK und BKK. Schließung gefordert

Der Verwaltungschef der Charité, Bernhard Motzkus, geht auf Konfrontationskurs zu den Krankenkassen. Weil die AOK und die BKK Rechnungen von insgesamt 110 Millionen Mark nicht bezahlt haben, äußerte Motzkus am Wochenende die Vermutung, die Kassen könnten bankrott sein. Motzkus forderte, die Gesundheitsverwaltung solle die beiden Kassen schließen. Das „willkürliche, schikanöse und rechtswidrige Verhalten“ der beiden Krankenkassen habe „ein unerträgliches Maß erreicht,“ so die markigen Worte des Verwaltungschefs.

Die Kassen wiesen die Vorwürfe scharf zurück. Die Charité wolle offenbar „von den erheblichen eigenen Problemen ablenken“, konterte AOK-Vorstandschef Rolf Müller. In Budgetverhandlungen sei ein nachweisbares Einsparvolumen von mehreren hundert Millionen Mark aufgezeigt worden. „Im Rahmen der Verhandlungen ist als ein Schritt für den Abbau von Unwirtschaftlichkeiten eine Überprüfung der Fehlbelegungen vereinbart worden, die einseitig von der Charité aufgekündigt wurde,“ so Müller. Die AOK habe „nicht plausible“ Rechnungen beanstandet.

Der grüne Abgeordnete Bernd Köppl befürchtet, dass sich nun die Fronten verhärten und die Charité im Kleinkrieg mit den Kassen den Kürzeren zieht. Erst vor kurzem war ein internes Papier der Charité-Leitung bekannt geworden, wonach der Klinik kurzfristig dreistellige Millionenverluste drohen. Innerhalb der nächsten sechs Jahren könnte sogar eine Milliarde Defizit auflaufen. DPA/TAZ

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