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: Wertpapierkennnummer

Wird an der Börse von Wertpapieren gesprochen, können damit Aktien gemeint sein, aber auch Anleihen, Optionen oder Zertifikate. Die Wertpapierkennnummer (WKN) ermöglicht die eindeutige Zuordnung der Papiere. Gekennzeichnet sind sie mit einem sechsstelligen Zifferncode. Dabei wird jeder Wertpapiergruppe ein spezieller Kennummernbereich zugeordnet. Die Ziffern 000 000 bis 499 999 kennzeichnen festverzinsliche Wertpapiere. Dabei kann es sich um Industrieobligationen handeln, aber auch um solche des Bundes, der Länder und Gemeinden. Andere in dieser Gruppe dienen der bankinternen Belegung oder sind noch nicht vergeben.

Die Ziffern 500 000 bis 999 999 sind Aktien vorbehalten. Auch in diesem Segment gibt es bei den deutschen Aktien wiederum eine weitere interne Kennung, die sich an der letzten der sechs Zahlen ablesen lässt: Steht dort eine Null, handelt es sich beispielsweise um eine „Stammaktie“.

Allerding ist die Zeit der mittlerweile rund 50 Jahre alten WKN wohl bald abgelaufen. Zum einen gehen die noch frei verfügbaren Ziffernkombinationen auf Grund des Wertpapierbooms langsam aus. Bislang galt, die Ziffern von „toten Werten“ – also aus dem Markt ausgeschiedenen – nicht wieder zu vergeben, was man erst im vergangenen Frühjahr änderte. Auch gab es durch die eindeutige Zuordnung von Ziffernreihen viele freien Zahlen, die indes nicht genutzt werden konnten, weil sie einer anderen Gruppe zugeordnet war. Auch diese Codierung wurde beseitigt, so dass man nur bei älteren Wertpapieren noch erkennen kann, in welche Gruppe sie gehören.

Zum anderen verlangt der zunehmend globale Handel nach einem einheitlichen und internationalen Code. Fachleute rechnen damit, dass sich die Börsenprofis in etwa zwei Jahren von ihrer alten Wertpapierkennnummer sogar vollends verabschieden müssen, und stattdessen eine International Security Identification Number (ISIN) eingeführt wird, die dann zehn- bis zwölfstellig sein kann und alle nationalen Codierungen ersetzt.      ALO