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„Aus den Schützengräben“

■ Schleswig-Holstein: CDU will die Nummer 1 werden. Ex-Spitzenkandidat Volker Rühe meldet sich nicht

Die CDU will in Schleswig-Holstein „aus den Schützengräben“ kommen, drohte der neue Landesvorsitzende Johann Wadephul gestern an. Nur so könne die Union wieder die stärkste politische Kraft in den Kommunen und Kreistagen werden. Den politischen Führungsanspruch will die Partei bis zu den Kommunalwahlen im Jahr 2003 durch umfassende Reformvorschläge untermauern. Dazu gehöre auch die künftige Direktwahl der ehrenamtlichen Bürgermeister.

Die neuen kommunalpolitischen Ziele der CDU sollen von einer zehnköpfigen Kommission unter Leitung des CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Schlie erarbeitet werden. Der Startschuss soll auf einem kleinen Parteitag am 11. November dieses Jahres fallen. Als weiteren Themenschwerpunkt in den nächsten Jahren kündigte Wadephul die Bildungspolitik an.

Punktuell sei er zur Zusammenarbeit mit der rot-grünen Landesregierung bereit, aber „wir helfen Heide Simonis nicht“. Ihm sei „eine schwache Regierungschefin wie Heide Simonis sehr lieb im Amt“, bekannte der CDU-Landeschef. Der politische Überlebenswille der SPD sei aus seiner Sicht noch so stark ausgeprägt, dass „sie Simonis eher früher als später aus dem Amt jagen“ werde.

Wadephul kündigte an, dass sich die Nord-Union künftig stärker in die Diskussionen der Bundespartei einmischen wolle. Für deren stellvertretenden Vorsitzenden Volker Rühe hatte Wadephul noch als CDU-Generalsekretär maßgeblich den Landtagswahlkampf organisiert. Ein Glückwunsch Rühes für die Wahl zum Landesvorsitzenden blieb Wadephul zufolge bisher aus: „Herr Rühe hat sich nicht gemeldet.“ lno

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