: Blechkisten kommen voran
Trotz düsterer Vorahnungen ist das Verkehrschaos wegen der Bauarbeiten auf der Stadtautobahn A 111 weitgehend ausgeblieben. Früher Stau löste sich schnell auf
Die Berliner Autofahrer kommen mit den Bauarbeiten auf der Stadtautobahn A 111 überraschend gut klar. So hatte sich die Verkehrslage dort nach einem langen Stau am Morgen gestern Mittag weitgehend wieder beruhigt. Die Autofahrer seien im Baustellenbereich teilweise zwar nur stockend vorangekommen, doch insgesamt „lief es erstaunlich gut“, sagte Wilfried Zwetschke vom Verkehrsnachrichtendienst. Befürchtungen eines Mega-Staus hätten sich nicht bestätigt. Der Abschnitt auf der A 111 gehört mit teilweise über 130.000 Fahrzeugen pro Tag zu den am stärksten befahrenen Autobahnstrecken in Deutschland.
In den frühen Morgenstunden schien es zunächst so, als ginge gar nichts mehr. Am Jakob-Kaiser-Platz kam der Verkehr zeitweise völlig zum Erliegen. Autos rollten nur im Schritttempo. Die Kraftfahrer wurden aufgefordert, den Bauabschnitt weiträumig zu umfahren oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
„Gegen 10 Uhr herrschte wieder relativer Ruhe auf der Strecke“, sagte Zwetschke. Offenbar hätten sich viele auf die Bauarbeiten eingestellt und seien auf eine Ausweichstrecke ausgewichen. Es bleibe zu hoffen, dass es auch in den nächsten Tagen ähnlich „entspannt“ zugehen werde.
Betroffen von den Bauarbeiten ist der Autobahnabschnitt zwischen der Anschlussstelle Waidmannsluster Damm/Hermsdorfer Damm und dem Anschluss an die A 100 am Jakob-Kaiser-Platz stadteinwärts. Die Bauarbeiten erfolgen in drei Bauabschnitten. Im Tunnel Tegel Ortskern gibt es bis November eine Fahrbahnverengung. Zudem wird der Verkehr teilweise auf die Gegenfahrbahn übergeleitet. Der Tunnel Flughafen Tegel ist bis September voll gesperrt. Autofahrer werden über die A 105 umgeleitet. Auch die Auffahrtrampe am Jakob-Kaiser-Platz ist in Fahrrichtung Süd bis 3. September gesperrt. Die Umleitung erfolgt über den Siemensdamm.
Vor allem in den Ein- und Ausfahrbereichen der Tunnel sind durch den Einsatz von Tausalz erhebliche Schäden aufgetreten. Insgesamt sollen laut Senatsverwaltung 10.000 Quadratmeter Fahrbahnbeläge erneuert werden. Die Kosten in Höhe von insgesamt 5,2 Millionen Mark trägt allein der Bund. ADN/TAZ
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