Nazis marschieren schon wieder in der Nordheide

Militante Neonazis und Neonazi-Skins wollen am kommenden Samstag erneut in Tostedt in der Nordheide marschieren. Eine entsprechende Demoanmeldung liegt der Polizei inzwischen vom Vorsitzenden der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) aus Niedersachsen, Danny Marquardt, vor. Motto: „Rechter Rock statt rote Socken.“

Offizieller Anlass des Marsches „gegen Staatswillkür – für Meinungsfreiheit“ ist die Auflösung eines Rechtsrock-Konzertes des „Blood & Honour“-Netzwerks am vorigen Wochenende in Holvede bei Tostedt. 400 Rechte hatten sich dort heimlich in einer ehemaligen Disco versammelt, in denen Bands auftreten sollten, deren CDs auf dem Index stehen. Nach zwei Stunden stürmten behelmte Polizisten den Saal. Als ihnen Stuhlbeine entgegenflogen und sie mit Rufen: „Einer ist keiner – Freiheit für Kay Diesner“, empfangen wurden, setzte die Polizei auch Schlagstöcke ein. Der Neonazi Diesner sitzt wegen Polizistenmord im Knast.

Neben dem Marsch durch Tostedt am Nachmittag ruft das Rechtsrock-Netzwerk für den Abend abermals zu einem Neonaziskin-Konzert im „Großraum Norddeutschland“ auf. Für das Konzert sind die Neonazi-Bands „Noise Werke“ und „Legion of St. George“ angekündigt. Wie die Behörden in Tostedt mit den Aufmärschen umgehen werden, wird sich erst nach dem „Koordinierungsgespäch“ entschieden. In der Vergangenheit hatte die Polizei mehrere Neonazi-Aufmärsche und Konzerte verboten und aufgelöst.

pemü/as