: Ärger nach dem Camp
Seine Koalition zu halten fällt Barak nach dem Gipfel schwer. Levy meutert und droht jetzt mit Rücktritt
JERUSALEM dpa Die Regierungskrise in Israel hat sich nach dem Scheitern des Gipfels von Camp David zugespitzt. Außenminister David Levy, der sich geweigert hatte, am Gipfel teilzunehmen, drohte nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Ehud Barak am Donnerstag mit Rücktritt. Noch wolle er aber ein Gespräch mit Barak morgen abwarten.
Levy gab sich vor Journalisten empört über die „gefährlichen Konzessionen“, die Barak in Camp David gegenüber den Palästinensern gemacht habe. Ein Rücktritt Levys und der Auszug der drei Abgeordneten seiner Partei aus der Koalition würden die Regierung Barak vor dem für Montag geplanten Misstrauensvotum empfindlich treffen. Er verfügt nur noch über ein Drittel aller 120 Knesset-Mandate. Levy, der 1998 den rechten Likud-Block verlassen hatte, wird derzeit heftig von Likud-Chef Scharon umworben. Er bietet Levy bei Neuwahlen einen sicheren Listenplatz.
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