: Eine Flut von Klagen
Ruheständler protestieren gegen zu geringe Erhöhung der Renten. VDR: Keine Erfolgsaussichten
Berlin taz ■ Mit einer Flut von Widersprüchen wehren sich die Rentner gegen die nur geringe Erhöhung ihrer Altersbezüge am 1.Juli. Die Renten wurden dieses Jahr nicht wie üblich der allgemeinen Lohnentwicklung angepasst, sondern nur um die Inflationsrate des Vorjahres von 0,6 Prozent.
Der Verband der Rentenversicherungsträger (VDR) berichtete am Freitag, täglich komme eine „Vielzahl von Widersprüchen“ gegen die Rentenanpassungsmitteilung zum 1.Juli. Der VDR und die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) haben sich bereit erklärt, Musterverfahren einzuleiten. Der VDR räumte den Klagefahren aber keine Aussicht auf Erfolg ein.
Ein VDR-Sprecher erklärte, das Bundesverfassungsgericht hätte schon früher in ähnlichen Fällen entschieden, dass die Renten nicht automatisch ebenso stark wie die Einkommen steigen müssten. Beispielsweise seien die Renten schon in den Jahren 1979 bis 1981 über drei Jahre hinweg von der Entwicklung der Einkommen abgekoppelt worden. Das Bundesverfassungsgericht urteilte am 10.Mai 1983, die Rentner hätten kein Recht darauf, dass die Alterbezüge „im gleichen Rhythmus“ und „in gleicher Höhe“ wie die Arbeitseinkommen stiegen. BD
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen