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Trompeter hoffen auf Gönner

■ Die Trompetenakademie Werder will sich selbst entschulden. Den „Trompetentagen“ droht das Aus

Was wird aus der finanziell schwer angeschlagenen Trompetenakademie Werder (TAW)? Nach Angaben des TAW-Generalbevollmächtigten Dieter C. Ernst zeichnet sich ab, dass die Ausbildungsstätte für Trompetennachwuchs so viel private Gönner findet, dass eventuell eine Entschuldung aus eigener Kraft möglich wird. Dafür müssten die GönnerInnen allerdings tief in die Tasche greifen: Wie aus gut informierten Kreisen verlautet, hat die kürzlich abgeschlossene Betriebsuntersuchung der TAW durch die städtische Controllingfirma kmb ergeben, dass die TAW Schulden von mehr als einer Million Mark drücken.

Ernst hingegen bestreitet, dass die TAW derart tief in der Kreide steht. Nach seinen Angaben liegen die Schulden niedriger. Präzisere Angaben wollte er aber nicht machen. Ende August werde die TAW voraussichtlich ein tragfähiges Konzept vorlegen können, erklärte Ernst.

Nach Informationen von Kultursenator Bernt Schulte (CDU) wird zurzeit in Kooperation mit dem Wirtschafts- und Bildungsressort eine Lösung für die Probleme der TAW gesucht. Diskutiert wird nach wie vor die Anbindung der Trompeterausbildung an die Bremer Hochschule. In diesem Fall müsste das Bildungsressort den Löwenanteil des notwendigen Zuschusses tragen. Das Kulturressort werde “auf keinen Fall die Trompeterausbildung bezahlen“, erklärte Schulte. Nach Angaben von Ernst dienten die laufenden Verhandlungen mit der Stadt nicht der Entschuldung der TAW. Vielmehr gehe es nur um die Ermittlung des zukünftigen Zuschussvolumens.

Auch die Finanzierung des von der TAW alljährlich durchgeführten, chronisch defizitären Festivals „Trompetentage“ ist momentan offen. Dieter C. Ernst bestätigte, dass das Festival in der bisherigen Form nicht weitergeführt werden könne. Aus dem Kulturressort ist zu vernehmen, dass ein Festivalzuschuss künftig nur fließen wird, wenn ein völlig neues, kostendeckendes Konzept vorgelegt würde. zott

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