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Jolo: Militärschlag droht

Nach hundert Tagen droht Chefvermittler mit Militär. 60 Familien auf Mindanao gewaltsam festgehalten

MANILA/GENERAL SANTOS dpa/rtr ■ Chefvermittler Roberto Aventajado hat gestern den Abu Sayyaf indirekt mit einem Militärschlag gedroht, sollte es zu weiteren Entführungen kommen. „Wenn sie mehr Geiseln nehmen, könnte die Regierung ihre Politik ändern“, sagte er gestern im Radio. Neue Entführungen erhöhten nur den Druck auf die Regierungsvermittler. Bislang hat die Regierung in Manila wiederholt erklärt, ein Eingreifen der Armee komme nicht in Frage. Nach philippinischen Geheimdienstberichten sind in der vergangenen Woche auf Jolo 17 Mitglieder der Extremistengruppe zu der Nachbarinsel Tawi- Tawi oder in die Provinz Palawan aufgebrochen, um möglicherweise weitere Geiseln zu nehmen. Ihr Ziel könnten dort arbeitende Meeresbiologen und Touristen sein, hieß es.

Hundert Tage nach Beginn der Geiselkrise von Jolo haben gestern auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen rund 200 Kämpfer der Islamischen Befreiungsfront der Moro (MILF) ein Dorf überfallen und rund 60 Familien vorübergehend als Geiseln genommen. Die Geiselnahme dauerte drei Stunden, wurde aber nach einem Feuergefecht mit philippinischen Soldaten beendet. Über Tote und Verletzte gab es keine Angaben.

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