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Doppelkornacker

■ Super-Ähren im Roggenfeld bei Bauer Köster

Ramelsloh – Bauer Ewald Kös-ter aus Ramelsloh in der Nordheide will mit seinem Roggen in das Guinness-Buch der Rekorde kommen. Der 73-Jährige fand auf einer Anbaufläche von 17.000 Hektar exakt 1.765 Halme mit zwei Ähren, 38 mit drei, zwei mit vier und sogar einen Halm, aus dem fünf Ähren wuchsen. Medienberichte sprachen gestern von einem „Acker voller Doppelkorn“. Wir auch (sic!). „Das ist mir ein völliges Rätsel. Es kann weder am Boden noch an der Saat oder am Pflanzenschutz liegen“, ist sich der Schweinemäster sicher. Die Wunderähren findet Köster viel zu schade zum Mahlen: „Daraus können die Landfrauen ja schöne Gestecke machen.“

Das Saatzuchtunternehmen Lochow-Petkus aus Bergen (Kreis Celle) hat dafür eine Erklärung parat. Der viel zu geringe Regen seit Ende April und die darauf folgende Hitze hätten dem Roggen „Stress“ bereitet. Die Pflanzen hätten darauf mit ihren Mitteln reagiert und „Vorsorge“ für drohende schlechte Zeiten betrieben, indem sie Überproduktion zur Artsicherung wachsen ließen. „Die Superähren sind allein ackerbauliche Jahreseffekte und nicht saatgutabhängig“, heißt es. „Bauer Köster war bislang bundesweit der Einzige, der solche Phänomene fand.“

Der alte Kornsammler Köster hat in den 50er Jahren noch miterlebt, wie das Getreide mit der Sense gemäht wurde: „Da war schon mal eine Doppelähre dabei. Das war wie der Fund eines vierblättrigen Kleeblatts.“ Wer am Schluss die meisten hatte, sei „Erntekönig“ geworden, so Köster. dpa

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