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Ein Mandat für den Landesvorstand

■ GAL-Personalkarussel rotiert weiter: Sieben Neue in der Parteizentrale

Das Tabu wurde gebrochen, und eine zieht daraus die Konsequenzen: Die Bürgerschaftsabgeordnete Anja Hajduk wird auf der Landesmitgliederversammlung (LMV) der GAL am 9. September für den Parteivorstand kandidieren und würde somit Amt und Mandat vereinen. Das bestätigte die Parlamentarische Geschäftsführerin der grünen Bürgerschaftsfraktion gegenüber der taz. Sie wolle „die Kommunikation und Transparenz“ zwischen Fraktion und Parteiführung „intensivieren“. Daran habe es bislang häufig gemangelt, will die zum Realo-Flügel zählende 37-Jährige erkannt haben, und zwar aus „strukturellen Gründen“. Und die soll es künftig nicht mehr geben.

Im April hatte die GAL-Basis auf einer LMV mit überwältigender Mehrheit diverse Satzungsänderungen beschlossen und dabei ein althergebrachtes grünes Prinzip in den Ruhestand geschickt: die Trennung von Amt und Mandat. Auch SenatorInnen und AbgeordnetInnen ist es nunmehr erlaubt, zwei der vier BeisitzerInnen im Landesvorstand der GAL zu stellen. Nur für die beiden VorstandssprecherInnen gilt das ehemalige Essential weiterhin.

Der Heißhunger unter den gut besoldeten Rathaus-Grünen auf die Ehrenämter im Vorstand hält sich jedoch in Grenzen; außer Hajduk äußerte niemand einschlägige Absichten. Die Plätze am Vorstandstisch, die schon bislang wegen häufiger und langfristiger Vakanzen arg gelichtet waren, sind nicht begehrter geworden. Selbst die gleichfalls beschlossene Verkleinerung von elf auf sieben Mitglieder scheint daran nichts zu ändern.

Für Kontinuität wollen lediglich zwei Amtsträger sorgen: Schatzmeister Carsten Kuhlmann und Beisitzer Hayo Hayunga stellen sich am 9. September zur Wiederwahl. Weitere Kandidatinnen sind die Altonaer Bezirksabgeordnete Petra Bödeker-Schoemann und die noch amtierende Parteichefin Kordula Leites.

Um die Nachfolge von Leites und ihres Co-Sprechers Peter Schaar als Vorstands-SprecherInnen ist das Gerangel deutlich heftiger: Mit den altgedienten Realo-Kadern Kurt Edler und Jo Müller sowie der linken Ex-Chefin Antje Radcke und der flügelunabhängigen Heike Opitz (siehe Interview) streiten sich gleich vier GALierInnen um die beiden Spitzenplätze.

Weitere personelle Änderungen stehen ein Jahr vor der Bürgerschaftswahl bei zwei entscheidenden Ämtern in der Landesgeschäftsstelle an. Der Informatik-Experte Michael Osterburg aus dem Bezirk Mitte, der 1999 schon mal für zehn Monate kommissarischer Landesgeschäftsführer war, wird die Mutterfreuden entgegensehende Amtsinhaberin Ulrike Eggers für ein halbes Jahr vertreten.

Gleichfalls ab 1. September soll die Vermittlung grüner Politik in Hamburg wesentlich verbessert werden. Die Berliner Promotion-Profi Annette Sänger tritt den neu geschaffenen Stabsstellen-Posten für Öffentlichkeitsarbeit an. Ihr Job wird es sein, die GAL im Wahlkampf an die WählerInnen zu bringen. Sven-Michael Veit

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