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Zwei Kaukasier festgenommen

Präsident Putin warnt nach Bombenattentat in Moskauer City vor voreiligen Schlüssen

MOSKAU afp/ap/taz ■ Einen Tag nach dem Bombenanschlag im Zentrum von Moskau meldeten die Sicherheitsbehörden einen ersten Fahndungserfolg: Sie nahmen zwei Verdächtige fest, von denen der eine aus Tschetschenien, der andere aus dem benachbarten Dagestan stammt. Bei einem dritten Verdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge um einen Russen. Bei der Explosion am Dienstagabend waren sieben Personen getötet und 93 veletzt worden. Zehn der Opfer schwebten nach ärztlichen Angaben gestern noch in Lebensgefahr.

Die Behörden sprachen davon, dass die drei Verdächtigen zum Zeitpunkt der Bombenexplosion am Eingang der Fußgängerunterführung am Puschkinplatz gesehen worden seien. „Wir schließen nicht aus, dass sie für diesen Terrorakt verantwortlich sind“, sagte ein FSB-Ermittler. Noch etwas verhaltener äußerte sich der Chef des FSB, Nikolai Patruschew. Die Spur in Richtung Tschetschenien sei nur eine von vielen, sagte er.

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin übte sich in Zurückhaltung und warnte vor einseitigen Schuldzuweisungen an die Adresse der Tschetschenen. „Es ist falsch, ein ganz Volk zu ächten“, sagte er gestern. „Kriminelle und Terroristen haben weder Nationalität noch Religion.“ Gestern erörterte er die Lage mit seinen führenden Sicherheitsberatern.

Weniger Probleme mit einer klaren Schuldzuweisung hatten indessen die russischen Medien. „Der (Tschetschenien-)Krieg ist nicht beendet. Er geht in den Straßen unserer Städte weiter“, titelte die Zeitung Kommersant. Ähnlich äußerten sich die meisten anderen Blätter. Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow hatte gleich nach dem Anschlag gesagt, er sei „fast hundertprozentig“ von der Schuld der Tschetschenen überzeugt.

Unterdessen wurden gestern in ganz Russland die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Die strengsten Vorkehrungen gab es in Moskau und in Sankt Petersburg, der zweitgrößten Stadt des Landes. An allen Zufahrtstraßen in die Hauptstadt wurden die Lastwagen kontrolliert. Zudem patrouillierten an zentralen Plätzen, in Bahnhöfen und Läden deutlich mehr Polizeibeamte als gewöhnlich und überprüften die Ausweise von Passanten.

Darüber hinaus rief Bürgermeister Luschkow alle Bewohner der Hauptstadt auf, von sich aus Wachdienste zu organisieren. In zahlreichen Häusern suchten Bewohner in den Kellern nach Sprengsätzen. Das Energieministerium ordnete an, landesweit die Bewachung der Atomanlagen zu verschärfen.

Möglicherweise wurde auch bereits ein neuer Anschlag vereitelt: Im Kasaner Bahnhof in Moskau, wo die meisten Züge aus Richtung Kaukasus ankommen und abfahren, wurde eine Tasche mit vier Kilogramm Sprengstoff und zwölf Zündern entdeckt. Die Ermittler prüfen, ob ein Zusammenhang mit dem Anschlag vom Dienstag besteht.

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