piwik no script img

Im Sand und im Netz

■ Die Illusion einer Großveranstaltung: Hamburger Beach-Volleyballmeisterschaften bei den adäquaten Außentemperaturen

Der Archetypus aller Trendsportarten feierte am zurückliegenden Wochenende seinen Abschlussball. Mit Sonne, lauter Musik und fast 100 Aktiven lockten die Hamburger Meisterschaften im Beachvolleyball das Stadtvolk in den Stadtpark. Gemäß den zeitgenössischen Denkmustern der Entertainment-Industrie und dem Saisonhöhepunkt der Männer- und Frauenkonkurrenz angemessen, wurde der sportliche Wettkampf zum Event aufgemotzt: In Anlehnung an die Wettkämpfe des Weltverbands und der bundesweiten Mobilfunk-Masters-Serie erlebte die Hamburger Volleyballfamilie ihr multimediales Coming-Out, denn erstmals wurden die Endergebnisse der Spiele live in der Smash-Hamburg online publiziert – die Illusion einer Großveranstaltung.

Als Favoritinnen begannen Ute Potrawke (VGAH)/Astrid Carstens (VGE) und Stefan Nickel/Matthias Nupnau (beide SVFr) das Turnier. Während im vergangenen Jahr beide Paare, die ebenfalls jeweils mit deutlichem Abstand die Rangliste anführten beim Show-Down im Stadtpark-Sand ihre Vorschusslorbeeren wieder leichtfertig verspielten, gelang Nickel/Nupnau diesmal der Coup. Trotz eines umgeknickten Fußes gewannen sie das Finale gegen Stefan Anschütz und Matthias Blumenberg mit 15:11. Die Überraschungsherren waren Nils Schlüter und Rafael Kubiak, die als 21. der Setzliste in das zweitägige Turnier starteten und am Ende immerhin auf dem dritten Treppchen jubeln durften.

Bei den Damen gelang Uta Kieckhöfel nach dem letztjährigen zweiten Platz diesmal mit Katharina Weber (beide GWE) der Sprung auf den Thron. In einem hart umkämpften Finale wurden Inga Bökeler und Silke Maier (beide OSV) mit 15:10 besiegt. Uta Kieckhöfel kann sich jetzt den verdienten Wandteller über den Frühstückstisch hängen. Zu der Frage, ob Wandteller nützlicher und daher beliebtere Preise sind als Pokale, lag von den Champions bis Redaktionsschluss kein Statement vor.

Oliver Camp

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen