: 1.000 Winke für den Alltag (2)
Ein nützlicher Wahrheit-Ratgeber für Menschen mit Gefühl, Kultur und Geschäftssinn
„Das Leben ist einfach kompliziert.“ So sagen viele. Dass es auch einfach ganz simpel geht, dafür sorgt der zweite und letzte Teil dieses praktischen Wahrheit-Ratgebers voller toller Tipps und Tricks in nützlicher Lebenshilfe für einfach alle Lagen.
Was tun mit Menschen?
Blutverschmiert mit einem Messer in der Hand an der Haustür des Nachbarn zu klingeln ist nur am 1. April zum Lachen.
Menschen mit langen Armen kommen beim Begrüßen kleiner Personen nicht in Verlegenheit.
Einem Leprakranken ohne Arme gibt man den Fuß.
Gläser stellt man beim Einschenken mit der Öffnung nach oben, damit weniger danebengeht.
Bei einem Fleck auf dem Hemd zieht man es mit der Brustseite nach hinten an.
Wer bei Fremden zu Besuch ist und ein natürliches Bedürfnis verspürt, geht auf die Toilette.
Alte Damen, die über die Straße geleitet werden wollen, sollte man nicht aufhalten.
Sitzend in eine Bierdose zu urinieren fällt leichter, wenn diese einem Freund gehört.
Was tun mit Gefühlen?
Ein wirksames altes Hausmittel gegen Kummer ist Freude.
Beim besten Spaß scheiden sich die Geister, wenn es Tote und Verletzte gibt und alle dabei weinen.
Wenn du jemandem mit dem Hammer auf die Finger haust, ist die Freude ganz auf deiner Seite.
Wer Trübsal bläst, soll lachen.
Der richtige Partner für den richtigen Lebensabschnitt ist nicht genug – er muss auch im richtigen Alltagsbereich eingesetzt werden können.
Über jemanden, der weint, sollte man nicht lachen.
Ein gutes Frühstück verstärkt die Erinnerung an den Morgenfick.
Das Liebesglück ist ein Sandkorn im Ozean: Es brennt nur einmal und dann nicht wieder.
Was tun mit Kultur?
Ein spannendes Buch, das man rückwärts liest, bleibt länger im Gedächtnis haften.
Musik ist Pantomime für Ohren.
Manchmal erinnert man von einem Konzert nur den Husten.
Der Rasenmäher ist die Hammondorgel des kleinen Mannes.
Zu viel Fernsehen macht die Hornhaut dünn und brüchig, färbt die Augapfelflüssigkeit grün und verwandelt die Netzhaut in ein Stück Pappe.
Theaterstücke lassen sich in der Regel besser sehen, wenn man auf die Bühne schaut.
Wer eine Gruppenreise tut, kann viel erzählen von daheim.
Was tun bei Geschäften?
Kaufen und verkaufen sind nur die eine Seite der Medaille – die andere ist immer die Ware.
Bei einem Geschäft betrügen lohnt sich nur, wenn man sich davon einen Vorteil verspricht.
Eine Geschäftsfrau ist die FDP unter den Damen.
Eine Rechnung zu bezahlen kann Spaß machen, wenn man zuvor etwas gekauft hat.
Für Geld gibt es nichts umsonst.
PETER KÖHLER
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