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Kein Baum, kein Transparent

■ Neues Bittertrassenkettensägenmassaker?

„SPD und CDU schlachten die Stadt“ – über ein Jahr lang hing das Transparent von Naturschützern zwischen zwei Bäumen am Rande der neuen Georg-Bitter-Trasse. Ein resignierter Hilfeschrei, nachdem dem „Hastedter Kettensägenmas-saker“ zahlreiche Bäume des alten botanischen Gartens zum Opfer gefallen waren. Aber hier sollte mit dem Baumschlag Schluss sein, wurde ihnen versprochen. Die beiden Transparenthalter-Bäume sollten stehen bleiben.

Nun hat es einen doch erwischt, vom anderen hängt das Mentekel wie zum Beweis seines Inhalts schlaff herunter. Späte Rache an den widerspenstigen Umwelt-Aktivisten? Nein, klärt Umweltressort-Sprecher Holger Bruns auf: Unterhalb der Nord-Süd-Piste liegt ein Spielplatz an der Poelzigstraße. Im Laufe der Bauarbeiten habe sich herausgestellt, dass der „Geländersprung“ von der Trasse zum Spielplatz durch eine Stützwand gesichert werden musste. Die Wand musste durch das Wurzelwerk einer Esche und eines Weißdornbuschs getrieben werden, die deshalb weichen mussten. Um das tun zu dürfen, habe man eine Freigabe vom Baumschutz erwirkt.

Insgesamt wurden laut Bruns für den Trassenbau rund 50 Bäume gefällt, wovon 40 unter Schutz standen. Als Ausgleich für die naturschädigenden Maßnahmen würden allerdings 398 neue Bäume gepflanzt. jank

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