: Keine Almen in der Schweiz
betr.: „Es gibt Risotto, Baby!“, taz (Wahrheit) vom 10. 8. 00
Über Geschmack lässt sich, wie bekannt, trefflich streiten. Über Risotto selbstverständlich auch!
[. . .] Einen „ALM-ÖHI“ werden Sie in der ganzen Schweiz übrigens nie finden. Besonders nicht im Tessin. Almen gibt’s bei uns nämlich keine! Alpen und deshalb auch „Alp-Öhis“ dagegen schon aber nur in der Deutschschweiz.
Manchmal ist Journalismus wirklich Glückssache.
Noch eine Frage zum „P. S.“ in ihrem Artikel: Könnten Sie mir bitte den Inhalt der „Rache eines Berliners“ nochmals erklären? Wenn die Frage nach der Einwohnerzahl zweier verschiedener Tessiner Orte bereits als Rache verstanden wird, so ist der Berliner Humor aber böse den Bach runtergespült worden. Lugano und Locarno sind, gemäß der geographischen Karte der eidgenössischen Landestopographie, tatsächlich zwei verschiedene Städte; eine am Lago di Lugano und die andere am Lago Maggiore. Ich vermute stark, dass Sie von Schweizer Geographie und Kultur, inklusive Esskultur, wirklich keine Ahnung haben.
GÜNTER FEY , Menzonio Ticino, Schweiz
Die polemischen Zeilen von Christian Y. Schmidt haben mich enttäuscht. Erstmals zeigte sich in Berlin eine Botschaft weltoffen, innovativ und äußerst kreativ. Der Schweizer Botschafter, Dr. Thomas Borer-Fielding, gehört zu einer neuen Diplomatengeneration. Leider war und ist es in vielen europäischen Ländern noch immer Tradition, Diplomaten still repräsentieren zu lassen ohne jedoch etwas zu bewegen. Das Schweizer Diplomatenpaar entspricht nicht den gängigen Klischees. Es ist ungewöhnlich für uns, dass nicht ein vergreister, stockkonservativer Botschafter mit einer wenig interessanten Gattin ein Land vertritt. Er ist jung, clever, weltoffen und hat eine bezaubernde Frau, die mit ihrem amerikanisch-texanischen Charme die Herzen der Berliner Bürger sowie die der Schweizer erobert hat.
Hut ab vor Borer-Fielding, denn er hat seine Sporen als Chef der „Task Force Schweiz II. Weltkrieg“ mit Bravour abverdient. [. . .] Die Schweiz zeigte sich, auch wenn sie noch nicht in der EU ist, offen für Europa. Die eidgenössischen Repräsentanten tun im Gegensatz zu ihren Amtskollegen auch was für die Berliner Bevölkerung, und das kommt auf jeden Fall gut an.
CHRISTINA NUSCHE , Berlin
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