piwik no script img

Teure Probe im Parkhaus

■ Junges Theater muss nach Fehlalarm zahlen

Mit einer bösen Überraschung endete am späten Samstagabend die Probe zum Stück „The Race“, das das Junge Theater seit drei Wochen im Parkhaus Am Brill einstudiert (die taz berichtete). Passanten hielten die zum Stück gehörenden Hilferufe einer Schauspielerin für echt und alarmierten die Polizei. Als eine erste Polizeistreife erneut Hilferufe aus dem Parkhaus hörte, holte sie Verstärkung. Mit insgesamt vier Streifenwagen rückten die BeamtInnen schließlich an und beendeten die Probe. Die Kosten für den Einsatz muss das Junge Theater tragen. Über die Höhe konnte ein Polizeisprecher gestern noch keine Angaben machen.

„Wir haben die Proben beim Bauordnungsamt angemeldet“, sagt Carsten Werner auf taz-Anfrage. Auch die Parkhausbetreibergesellschaft BrePark war natürlich informiert. Doch an die Polizei wurden die Informationen über den ungewöhnlichen Theaterspielort offenbar nicht weitergeleitet. Ab heute sollen Plakate am Parkhaus darauf hinweisen, dass in den oberen Etagen Theaterproben stattfinden. Die Uraufführung dieses neuen Stücks von Alexej Schipenko ist unter der Regie des Autors für den 1. September geplant.

Und was rät der Polizeisprecher freien Theatern und anderen KünstlerInnen, um solche Einsätze künftig auszuschließen? „Bei der nächsten Wache anrufen und Bescheid sagen.“ So mache es Radio Bremen bei Tatort-Produktionen auch. ck

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen