piwik no script img

EU-Projekt gegen den Suizid

■ Vom Jobverlust und seinen sozialen Folgen

Zwei Millionen Mark stehen jetzt 14 Professoren aus Spanien, Belgien, Italien, den Niederlanden und Deutschland für ein EU-Projekt zum Thema Arbeitsplatzverlust und die sozialen Folgen zur Verfügung. Gestern stellte Prof. Thomas Kieselbach von der Universität Bremen das Projekt der Öffentlichkeit vor. 2003 will das internationale Forschungsteam sein Konzept in Brüssel vorstellen. Titel: „Sozialer Geleitschutz und nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit: Innovative Strategien von Outplacement / Replacement-Beratung“.

Viele Menschen können mit dem Jobverlust nicht umgehen. So soll es zum Beispiel eine Verbindung zwischen steigenden Selbstmordraten und zunehmender Zahl von Entlassungen geben. Das sagt jedenfalls Prof. Dr. Wilmar Schaufeli von der Universität Utrecht in den Niederlanden: „Allein schon die Androhung von Kündigung kann zum Äußersten führen oder aber zu Depressionen und Familienproblemen.“

Mit dem EU-Konzept sollen Entlassene an die Hand genommen werden können, um mit den Folgen klarzukommen und den Weg zurück in die Beschäftigung zu finden. „Ohne Hilfe entstehen bei vielen Barrieren im Kopf, die sie zum Langzeitarbeitslosen machen“, erklärt Kieselbach.

Mit ihrem Konzept wollen die Professoren etwas EU-Übergreifendes schaffen, das vielleicht auch irgendwann den Weg in das Gesetzbuch findet. glo

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen