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Hochschulen hamstern

■ Kein Bedarf? 380.000 Mark für TutorIn-nenprogramm wurden nicht ausgegeben

Da hat der Senat eine gute Idee und schenkt den Hamburger Hochschulen jährlich eine Million Mark für ein TutorInnenprogramm, und die geben es gar nicht aus. Das ergab jetzt die Senatsantwort auf eine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Julia Koppke (Regenbogen). Insgesamt haben die Hochschulen seit 1998 rund 380.000 Mark angehäuft, die für TutorInnenstunden gedacht waren.

Pro Jahr gibt es 600.000 Mark, für die „Verbesserung der Studiensituation in den Hochschulen und Studiengängen mit hohen Anfängerzahlen und einer ungünstigen Betreuungsrelation“ und je 200.000 Mark für die Betreuung ausländischer StudentInnen und für Innovationen bei der Tutorenbetreuung. Während beispielsweise die Universität für den ersten Titel ihren gesamten Etat ausgeschöpft hat, ließ sie bei den ausländischen Studierenden 167.000 von 244.000 Mark unangetastet.

Frauke Hamann, Referentin von Uni-Präsident Jürgen Lüthje erklärt: „Der Akademische Senat hat das Geld auf die einzelnen Fachbereiche aufgeteilt, die müssen es abrufen.“ Kriterien waren neben der Größe des Fachbereiches auch der Anteil ausländischer Studierender. Rechne man das Geld in Semesterwochenstunden um, kämen bei einigen Fachbereichen nur zwei Tutorstunden heraus. „Die haben sich alle bemüht, Tutoren zu finden, aber das ist bei der geringen Zahl der Wochenstunden nicht gelungen“, sagt Hamann. Das beträfe etwa die Hälfte der 18 Fachbereiche. Warum aber die andere Hälfte insgesamt nur ein Drittel des Geldes abgerufen hat, kann sie nicht erklären. Das Geld bleibe aber zweckgebunden erhalten, man diskutiere jetzt über ein anderes Verteilungsverfahren.

Auch die Fachhochschule Hamburg und die Hochschule für Musik und Theater haben jeweils über 70 Prozent ihres Etats für die ausländischen Studierenden nicht ausgegeben. Die Regenbogen-Gruppe hat nun einen Antrag gestellt, dass die Hochschulen nur zehn Prozent der TutorInnen-Gelder ins folgende Haushaltsjahr übertragen dürfen. Der Rest soll an das Studentenwerk gehen, „das maßgeblich zur Verbesserung der sozialen Situation der Studierenden beiträgt“.

Sandra Wilsdorf

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