piwik no script img

„Abkehr von Tradition“

■ Gewerkschaft ÖTV macht gegen Schließung von Buss-Terminal mobil

Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) hat den „Unternehmensverband Hafen Hamburg“ (UHH) zur Verantwortung gemahnt, um die Schließung des „Buss Kuhwerder Terminals“ zu verhindern. Durch die geplante Stillegung sind 100 Hafenarbeiter-Jobs gefährdet.

In den vergangenen Jahren hatte die ÖTV mit dem UHH immer wieder „Flexibilisierungstarifverträge“ abgeschlossen, um, so ÖTV- Sekretär Uwe Schröder, „damit einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in den konventionellen Betrieben zu leisten“. Deshalb ist der Gewerkschafter über die „Kaltschnäuzigkeit“ des neuen Buss-Managements entrüs-tet, kurzerhand die Stillegung des Terminals zu verkünden. „Dies ist in diesem Jahr nicht der erste Fall der Buss Gruppe“, empört sich Schröder, „sondern auch bei der Firma Buss Hanse Terminal wurden Tarifverträge und Betriebsvereinigungen gebrochen und Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit geschickt“. Da die Buss-Gruppe kein verlässlicher Tarifpartner mehr wäre, sei nun der UHH gefordert. Schröder: „Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die tarifgebunden Firmen Tarifverträge auch einhalten.“

Daher hat die ÖTV den UHH und die Buss-Bosse aufgefordert, „die Stillegungsabsichten für den Kuhwerder Terminal zurückzunehmen“ und mit der Gewerkschaft und dem Konzernbetriebsrat in Verhandlungen einzutreten, „mit dem Ziel des Erhalts der Arbeitsplätze in der Buss Gruppe“. „Wir erleben hier bei einem renomierten, alteingesessenen Hafenunternehmen eine radikale Abkehr von einer guten Tradition“, beklagt ÖTV-Vize-Bezirkschefin Petra Gerstenkorn. „Wir werden uns mit aller Kraft für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen“. Kai von Appen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen