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Die neuen Filmaufnahmen von der gesunkenen Fähre „Estonia“ bringen keine Erkenntnisse – aber Geld

STOCKHOLM taz ■ Ergebnislos ist in der letzten Woche die private Tauchaktion am Wrack der 1994 gesunkenen Ostseefähre „Estonia“ zu Ende gegangen. Auf einer Pressekonferenz am Freitagabend in Hamburg wollten die InitiatorInnen, der US-Millionär Gregg Bemis und die deutsche Filmproduzentin Jutta Rabe, zwar die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sehen, dass es doch ein bislang unbekanntes Loch am Rumpf der Fähre geben könnte, mussten andererseits aber eingestehen, keinerlei Beweise hierfür gefunden zu haben.

Die trotzdem andauernden Spekulationen, die dem Bericht der internationalen Havariekommission misstrauen, wies deren Vorsitzende Ann-Louise Eksborg als „zu dämlich“ zurück, um neue Untersuchungen veranlassen zu können. „Absolut nichts“ Neues habe die Tauchaktion erbracht. Etwas anders sehen dies führende schwedische RegierungspolitikerInnen, jedenfalls was die Behauptung der Taucher betrifft, sechs bis acht menschliche Körper auf dem Meeresboden entdeckt zu haben. Das hat bei einigen Angehörigen alte Forderungen wiederbelebt, die Leichen zu bergen. Die schwedische Regierung wird erneut Stellung nehmen müssen.

Immerhin scheint der geschäftliche Teil des Unternehmens voll aufzugehen. Die Vermarktung der Filmaufnahmen ist angelaufen, in Deutschland hat erwartungsgemäß „Spiegel-TV“ die Ausstrahlungsrechte erworben, in Schweden wird der Privatsender TV 4 am 15. September damit auf Sendung gehen.

REINHARD WOLFF

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