Notgroschen für die Charité-Sanierung

Senat beschließt Investitionsplanung: Die Uniklinik erhält 107 Millionen Mark für die dringendsten Bauvorhaben

Für die Charité ist das Schlimmste noch einmal abgewendet: Bis 2004 fließen nun doch noch 106,5 Millionen Mark, damit die Sanierung der technischen Infrastruktur am Campus Mitte abgeschlossen werden kann. Auch das Chirurgisch-Operative Zentrum mit rund 20 Operationssälen in Mitte kann nun fertig gestellt werden.

Die 106,5 Millionen Mark sind in der Investitionsplanung 2000 bis 2004 festgeschrieben, die der Senat gestern beschlossen hat. Die Hälfte des Betrages zahlt nach dem Hochschulbauförderungsgesetz der Bund.

Der Leiter der technischen Abteilung der Charité, Rolf-Dieter Kranki, zeigte sich gestern „sehr zufrieden“ über das Verhandlungsergebnis. Mit dem Betrag könnten die beiden dringendsten Sanierungsprojekte am Campus Mitte finanziert werden. Die noch ausstehenden 300 Millionen Mark für die Sanierung des Bettenhochhauses seien jedoch ein „Wermutstropfen“. Sie sollen, wie in der Koalitionsvereinbarung beschlossen, erst ab 2004 zur Verfügung stehen.

„Wie mit der Sanierung des Bettenhochhauses umgegangen wird, muss nochmals erörtert werden“, erklärte gestern die Sprecherin der Wissenschaftsverwaltung, Kerstin Schneider. Die Fortführung der wichtigsten Bauvorhaben sei immerhin ein Teilerfolg. Die Einigung kam am vergangenen Freitag bei einem Spitzengespräch zwischen Finanzsenator Peter Kurth, Wissenschaftssenator Christoph Stölzl und dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen zustande.

Ein weiterer Problemfall der Investitionsplanung ist der Neubau für die Gedenkstätte „Topographie des Terrors“. Wie Finanzsenator Peter Kurth (CDU) gestern erklärte, kommen für den Senat weder Baukosten von 70 noch von 90 Millionen Mark in Betracht. Bausenator Peter Strieder will die Kosten nun auf ein „erträgliches Volumen“ (Kurth) bringen. Ursprünglich war das Projekt mit 36 Millionen Mark veranschlagt worden. Für die Prüfung, wie die Baukosten gesenkt werden können, bewilligte der Senat 70.000 Mark.

Ein Schwerpunkt der Investitionsplanung liegt mit 2,6 Milliarden Mark auf der Wirtschaftsförderung. Die Zuschüsse für Krankenhäuser, Pflege- und Behinderteneinrichtungen betragen 1,8 Milliarden Mark. Für den Technologiepark Adlershof sind 373 Millionen Mark eingeplant. Für die Sanierung der Staatsoper stehen 30 Millionen bereit. Ersatzbauten für zwei asbestverseuchte Schulen kosten 96 Millionen Mark. DOROTHEE WINDEN