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gebrauchswert kunst

Öffentliches Waschen

Auf der ehemaligen Schlossfreiheit passieren ungewöhnliche Dinge. Dort, wo das 1950 von der DDR-Regierung geschliffene Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm I. stand und wo CDU-Parteichefin Angela Merkel und mehr als 100 Bundestagsabgeordnete ein „Freiheits- und Einheitsdenkmal“ errichten wollen, haben Victor Kégli und Filomeno Fusco 104 Waschmaschinen angeschlossen. Mit ihrer Installation „Weiss 104“ wollen der Bildhauer Kégli und der ehemalige Modedesigner Fusco der Schlossfreiheit als Denkmal und historischem Ort eine aktuelle Relevanz geben. „Die Installation verknüpft den Versuch, die Geschichte reinzuwaschen, mit der Symbolik des Wäschewaschens.“ Bis zum 3. Oktober täglich zwischen 9 und 21 Uhr. Am kommenden Samstag ist „Müttertag“: Schmutzige Windeln und Schürzen können im Namen der Emanzipation gewaschen werden. Gesucht werden noch Praktikanten, die den Waschsalon bis Mitternacht betreiben. Weitere Infos unter www.weiss104.de

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