: hintergrund
Sprit in Europa
Großbritannien: Mit einem Diesel-Preis von 2,67 Mark liegt das Land mit Abstand in Führung. Und auch der englische Staat verdient kräftiger daran als seine europäischen Nachbarn. So gehen rund 75 Prozent des Dieselpreises ans Finanzamt. Dafür muss der Brummi-Fahrer keine Mautgebühren zahlen.
Italien: Hier kostet ein Liter Diesel 1,76 Mark und belegt damit Platz vier im EU-Vergleich. 59 Prozent vom Preis gehen an den Staat. Hinzu kommen noch die Mautgebühren. Das System richtet sich nach den zurückgelegten Kilometern. Für eine Strecke von beispielsweise 100 km ist noch mal zu zahlen.
Frankreich: Französische Spediteure müssen derzeit 1,74 Mark je Liter Diesel ausgeben, also fast so viel wie ihre italienischen Nachbarn. Dagegen ist die Mineralölsteuer hier höher. Sie liegt bei 63 Prozent, womit Frankreich nach Großbritannien auf Platz zwei liegt. Auch die Franzosen müssen eine streckenbezogene Maut zahlen.
Niederlande: Hier zahlen die Brummi-Fahrer das Gleiche wie im benachbarten Frankreich, nämlich 1,74 Mark pro Liter Diesel. Jedoch liegen hier die Steuersätze niedriger. Der niederländische Staat bekommt nur 55 Prozent ab. Und Maut zahlt hier auch niemand.
Irland: Mit einem Preis von 1,64 Mark pro Liter Diesel ist die grüne Insel im EU-Vergleich auf Platz neun. Die Steuersätze liegen im EU-Mittel: 57 Prozent. Mautgebühren gibt es keine.
Deutschland: Mit einem Durchschnittspreis von 1,61 Mark liegt Deutschland eher auf den hinteren Plätzen der Rangliste. Beim Steuersatz liegt Deutschland mit 60 Prozent auf Platz drei, hinter Großbritannien und Frankreich.
Portugal: Schlusslicht im europäischen Vergleich bildet Portugal. Hier zahlt ein Diesel-Fahrer nur 1,22 Mark pro Liter. Die Steuern liegen bei 54 Prozent.
Die unterschiedlichen Mautgebühren haben nach Ansicht des Bundesverbandes Spedition und Logistik wenig Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Spediteure. Denn ob nach Größe oder Gewicht, Kilometer oder Jahr gezahlt werden muss: Die Abgaben muss jeder bezahlen. Seit Anfang 1999 ist der Preis für den Treibstoff in Deutschland um 50 Prozent gestiegen. In Europa um etwa 40 bis 60 Prozent. mbo/kbu
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen