: weltbank macht arm
Der Pak-Mun-Damm in Thailand
In Thailand protestieren seit Jahren Dorfbewohner gegen ein Staudammprojekt der Weltbank und beschuldigen Weltbankpräsident James Wolfensohn, sie in die Armut getrieben zu haben. Der Pak-Mun-Damm, der 1994 mit Hilfe der Bank fertig gestellt wurde, kostete laut der Weltdammkommission mit 233 Millionen US-Dollar doppelt so viel wie geplant, liefert weniger Strom und bewässert weniger Felder als vorgesehen. Dafür haben rund 25.000 Dorfbewohner unter den Folgen des Dammbaus zu leiden, sie haben Felder und Häuser verloren und können nicht mehr fischen.
Im Februar baten sie Wolfensohn, der zur Unctad-Tagung in Bangkok weilte, sie zu besuchen und anzuhören. Die Bank sei, da sie das von Anfang an umstrittene Projekt unterstützt und mitfinanziert habe, mit schuld an ihrem Unglück und müsse daher Verantwortung übernehmen, schrieben sie dem Präsidenten. Wolfensohn lehnte es ab, mit den Dorfbewohnern zu sprechen. In der Bank ist man der Meinung, die Bewohner zettelten die Proteste nur an, um mehr Entschädigung zu bekommen. Seit Anfang August befinden sich über 400 Dorfbewohner im Hungerstreik in Bangkok.
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