: Baukosten müssen runter
Hauptausschuss gibt Bausenator letzte Frist zur Kostensenkung bei der Topographie des Terrors. CDU will 45 Millionen Mark genehmigen, PDS und Grüne geben mehr Spielraum
Bausenator Peter Strieder (SPD) muss zur Realisierung der geplanten NS-Gedenkstätte Topographie des Terrors den ganz dicken Rotstift ansetzten. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses genehmigte dem Senator gestern zwar die Frist, die endgültigen Kosten bis zum Jahresende ermitteln zu dürfen. Die Mitglieder aller Parteien drängten aber darauf, dass die Kosten „deutlich“ gesenkt werden sollten. Andernfalls erhalte die Bauverwaltung zur Umsetzung des umstrittenen Projekts des Schweizer Architekten Peter Zumthor keine Mittelfreigabe.
Derzeit liegen die Berechungen Strieders für die Topographie bei rund 90 Millionen Mark. Der Bausenator hatte angekündigt, bis zum Jahresende die Summe durch bauliche Vereinfachungen an der Fassade auf 60 bis 70 Millionen Mark senken zu wollen. Ursprünglich hatte die Bauverwaltung das Projekt auf 45 Millionen Mark kalkuliert.
Nach Angaben von CDU-Haushaltsexperte Alexander Kaczmarek bleibt seine Partei bei ihrer Haltung, dass das Topographie-Projekt für 45 Millionen Mark gebaut werden müsse. Zwar wolle die Fraktion das NS-Dokumentationszentrum „nicht verhindern“. Dennoch dürfe keine „Geldverschwendung auf Kosten der Steuerzahler“ hingenommen werden. Massiven Kostensteigerungen werde die Partei darum nicht zustimmen.
Unterstützung erhielt Strieder dagegen von der PDS und den Grünen. Eine „Deckelung“ auf 45 Millionen Mark, sagte PDS-Fraktionschef Harald Wolf, könne bei dem repräsentativen Bauvorhaben „nicht das letzte Wort sein“. Stattdessen müsse alles versucht werden, um die Kosten zu senken, „ohne allerdings die Realisierung der Topographie zu gefährden“. Wolf sprach sich dafür aus, die Frist auf November zu begrenzen, damit noch zu den Haushaltsberatungen 2001 über das Projekt beraten werden könne. ROLA
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