: Kreuzhain wird rot
SPD und Grüne einig: PDS-Stadtrat Dieter Hildebrandt wird Bürgermeister in Kreuzberg/Friedrichshain
SPD und Grüne haben ihre Bereitschaft bestätigt, den PDS-Politiker Dieter Hildebrandt zum Bürgermeister des Fusionsbezirks Kreuzberg/Friedrichshain zu wählen. „Wenn die PDS Herrn Hildebrandt als Kandidaten aufstellt, bekommt er unsere Stimmen“, sagte die Sprecherin der grünen Verhandlungskommission, Monika Herrmann, gestern. Vertreter der drei Parteien hatten sich in Verhandlungen am späten Dienstagabend auf die Wahl des 44-Jährigen aus Friedrichshain geeinigt.
„Die Bildung einer Zählgemeinschaft gilt als sicher“, berichtete auch der Kreuzberger PDS-Abgeordnete Steffen Zillich. Hildebrandt wäre der erste PDS-Bürgermeister in einem Ost-West-Bezirk.
Über den Zuschnitt der Ressorts herrscht weiter Uneinigkeit. Bündnis 90/Die Grünen beanspruchen den Posten des Baustadtrats, den sie mit umfangreichen Kompetenzen ausstatten wollen. Die PDS soll den Jugendstadtrat stellen. Die Ressorts Kultur und Bildung sowie Finanzen gehen an die Christdemokraten. Als sicher gilt, dass der SPD-Sozialstadtrat Lorenz Postler sein Amt behalten wird.
Die CDU Friedrichshain/Kreuzberg hat bereits angekündigt, die Wahl eines „kommunistischen Bürgermeisters in unserem Bezirk“ verhindern zu wollen. Die SPD werde zum „Wegbereiter des kommunistischen Einflusses in Berlin“, kritisierte der Abgeordnete Kurt Wansner.
ANDREAS SPANNBAUER
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen