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Bestechlichkeit ■ braucht das entsprechende Klima

Die Bremer Staatsanwaltschaft macht in diesen Wochen eine schlechte Figur. Im Vulkan-Prozess hat sie mit großem Kaliber gearbeitet und steht am Ende blamiert da. Nun drängt sich im Verfahren gegen den Marktmeister Ahrens der Eindruck auf, dass die Ermittlungen äußerst dilettantisch geführt worden sind.

Wobei die lockere Art, in der der Marktmeister mit den Schaustelllern Umgang pflegte, sicherlich nicht dem Ansehen seiner Funktion dienlich war. Der Marktmeister unterschrieb die Stand-Genehmigungen und sicherte damit die wirtschaftliche Existenz der Schausteller. Gleichzeitig hat sich bei ihnen über Jahre der Eindruck verfestigt, sie könnten dem Beamten wie gute Freunde großzügige Hochzeits- und Geburtstagsgeschenke machen. Natürlich war der Eindruck unvermeidlich, dass die Geschenke den Amtsmann befangen machen würden bei seiner nächsten Entscheidung. Bei Ahrens fehlte an dieser Stelle das Problembewusstsein, wenn er die Ablehnung von Geschenken nicht mit der selbstverständlichen Verwaltungshygiene begründet, sondern mit der Furcht vor Ärger mit seinem Amtsleiter.

Die Nähe zwischen Amt und Antragstellern verdient den Namen „Filz“. Das wussten alle – offenbar hat der Marktmeister den direkten Zugang zum Senator gehabt und sich so der Aufsicht seines Amtsleiters entziehen können. Die Aufklärung dieses Befundes wäre Aufgabe für einen Untersuchungsausschuss. Klaus Wolschner

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