immunisierung: clowns rutschen aus
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Jeder zehnte Mensch in Deutschland zeigt laut einer Studie der Universität Düsseldorf eine ausgeprägte Angst, ausgelacht zu werden. Für Menschen, die an „Gelotophobie“ leiden, werde zur Qual, was anderen Spaß und gute Laune bereite. „Lachängstliche sind der tiefen Überzeugung, dass sie komisch wirken“, weiß der Psychotherapeut Mark-Stefan Tietze aus eigener Erfahrung. Aus der ständigen Angst heraus, sich zu blamieren, stolperten sie schließlich über Stühle, verschütteten Getränke und rutschten auf Bananenschalen aus. Hat der Psychologe die Lachangst erkannt, kann er sie mit „therapeutischem Humor“ gut behandeln. „In der Gruppe lernen die Menschen wieder, miteinander zu lachen“, erläutert Tietze. Ein Clown übernimmt die Rolle des Ko-Therapeuten, und über seine Missgeschicke darf herzlich gelacht werden. Bestenfalls können sich die lachängstlichen Menschen irgendwann wieder über sich selbst amüsieren. „Immunisierung“ nennt die Psychologie diese Therapie. Manch ein ehemaliger Patient soll mittlerweile sogar als Clown auftreten.