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Zivilcourage anonym

Auch Daniel Grabowsiki will etwas gegen die rechtsradikale Gewalt tun. Er meint zwar auf seiner nagelneuen Website unter www.zusammengegenrechts.de, dass es „laut dem Grundgesetz vollkommen in Ordnung geht, eine politisch rechte Meinung zu haben“. Es sei aber „falsch und strafbar, dieser Meinung durch Gewalt gegen andere Menschen Ausdruck zu verleihen“. Darüber, ob Gewalt Ausdruck einer Meinung sei, kann man streiten. Strafbar wäre sie eventuell auch ohne diesen ideologischen Zusatz. Grabowsiki jedenfalls ist sicher, dass sich „im deutschsprachigen Internetraum viele rechtsextreme Websites befinden, die unter anderem Gleichgesinnte eben zur Ausübung dieser Gewalt gegen Ausländer aufrufen“. Wahrscheinlich tun sie das unter falschem Namen, um der Polizei zu entgehen. Grabowski ruft zur Zivilcourage auf und bietet ein Online-Formular an, mit dem man ihm solche Adressen melden kann. Er wird sie prüfen, verspricht er, und ihre Schließung betreiben, falls sie tatsächlich strafbar sind. Neu ist diese Idee wahrlich nicht. Das jüdische Online-Magazin unter www.hagalil.com bietet diesen Dienst seit Jahren an, lange bevor der Rechtsradikalismus zum Thema von Sonntagsreden geworden ist. Neu ist bei Grabowski nur, dass man zur Anzeige nicht einmal seinen eigenen Namen verraten muss. So billig war Zivilcourage noch nie, bei „Hagalil“ jedenfalls nicht – falls die anonyme Denunziation überhaupt diesen Namen verdient. niklaus@taz.de

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