: bianca müller
Engagiert gegen Mobbing bei der Polizei
Bianca Müller, Sprecherin der „Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten“, engagiert sich seit vielen Jahren für Mobbingopfer bei der Polizei. Seitdem sich die 46-Jährige einer geschlechtswiederherstellenden Operation unterzog, wird sie selbst gemobbt. Ende 1997 wurde sie zudem als Sprecherin des 500 Mitglieder großen Berliner CDU-Polizei-Arbeitskreises abgewählt. Begründung: Sie habe den Medien Materialien über Mobbingfälle in der Polizei zukommen lassen. Dabei handelte es sich um Artikel, die bereits in der Mitgliederzeitung des CDU-Arbeitskreises veröffentlicht waren. Zudem hatte der Vorstand der Weitergabe zugestimmt. Bianca Müller ist Kritik an ihrer Kritik gewohnt. Allein im vergangenen Jahr wurden nach ihren Angaben zehn Straf- und Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet, weil sie sich für Mobbingopfer einsetzt. „Alle Verfahren wurden eingestellt“, so Müller. Als sie sich kürzlich zu einem weiteren unliebsamen Thema bei der Polizei, zu Ausländerfeindlichkeit, äußerte, bezeichnete der Berliner Polizeipräsident Hagen Saberschinsky ihre Angaben als „aus der Luft gegriffen“, ein Personalrat der Gewerkschaft der Polizei erstattete Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Diffamierung. Müller ihrerseits erstattete Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede. Nach dem Tod einer Polizistin vor drei Jahren wurde in Berlin eine Mobbingkommission gegründet, die nur mit Vorgesetzten der Behörde besetzt ist. Nach dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ nennt sich das Gremium mittlerweile nur noch „Konfliktkommission“. FOTO: ANJA WEBER
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