: Gewalt kann keine Losung sein
Nach den Demonstrationen von Rechten und Linken vor knapp zwei Wochen in Lübeck hat ein Teilnehmer der unter anderem von SPD und Gewerkschaften unterstützten Gegendemonstration gegen einen Aufmarsch von Neonazis Strafanzeige gegen die Polizei gestellt. Er war von Polizisten bei seiner Verhaftung misshandelt und verletzt worden. Zugleich erhoben die Veranstalter Vorwürfe gegen die Polizei. Sie würde „Aufstand der Anständigen“ im Keim ersti-cken, sagte der Sprecher des Lübecker „Bündnis gegen Rassismus“, Christoph Kleine. Die Landtagsabgeordnete Angelika Birk (Grüne) sagte, sie hoffe, dass es sich bei den Übergriffen der Polizei um Entgleisungen einzelner Beamte und nicht um „die Losung des Einsatzes“ gehandelt habe. In Lübeck hatten am 30. September rund 800 Menschen Aufmarsch von rund 120 Neonazis protestiert.
Polizeisprecher Bernd Olbrich wies den Vorwurf zurück, die Polizei habe durch ihr Vorgehen die Zivilcourage von Bürgern ersticken wollen. Zu dem Vorfall um den 22-Jährigen wollte Olbrich wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben machen. taz/lno
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